Mexiko Fünf Tote bei stärkstem Erdbeben seit 100 Jahren

Mindestens fünf Menschen werden bei einem massiven Erdbeben vor Mexiko getötet. Präsident Peña Nieto spricht von einem Jahrhundertereignis. Für mehrere Länder besteht eine potenzielle Tsunamigefahr.

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Mexiko-Stadt Quelle: dpa

Mexiko hat nach Angaben von Präsident Enrique Peña Nieto das stärkste Erdbeben in dem Land seit einem Jahrhundert erlebt. Peña Nieto bestätigte am Freitag, dass bei dem Beben, dessen Stärke er mit 8,2 angab, mindestens fünf Menschen getötet worden seien. Es seien große Schäden verursacht worden. Eine Million Kunden von Energiebetreibern seien zunächst ohne Strom gewesen, später sei die Versorgung für 800.000 wiederhergestellt worden.

Die US-Erdbebenwarte hatte berichtet, dass das Beben am Donnerstagabend (Ortszeit) vor der Südküste Mexikos eine Stärke von 8,1 gehabt habe. Wegen der massiven Erschütterung bestand nach Angaben des US-Tsunamiwarnsystems eine potenzielle Tsunamigefahr für mehrere zentralamerikanische Länder. Das Pazifik-Tsunamiwarnzentrum teilte mit, vor Salina Cruz in Mexiko seien Wellen mit einer Höhe von einem Meter über der Gezeitenhöhe gemessen worden. Kleinere Tsunamiwellen seien an der Küste beobachtet worden.

Das Epizentrum des Erdbebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte 165 Kilometer westlich von Tapachula im südmexikanischen Staat Chiapas, unweit von Guatemala. Es habe eine Tiefe von knapp 70 Kilometern gehabt. Peña Nieto sagte, es habe bereits 62 Nachbeben gegeben. In den nächsten 24 Stunden sei eines mit einer Stärke von 7,2 möglich.

Das Beben war so stark, dass verängstigte Bewohner in der mehr als 1000 Kilometer entfernten mexikanischen Hauptstadt aus Wohngebäuden flüchteten. Sie versammelten sich auf den Straßen. Hubschrauber flogen mit Scheinwerfern über der Stadt.

Der Gouverneur von Chiapas, Manuel Velasco, sagte dem Fernsehsender Milenio TV, dass es in San Cristobal de las Casas drei Todesfälle gegeben habe. Krankenhäuser und Schulen seien beschädigt worden. Im Staat Tabasco starben nach Angaben des Gouverneurs Arturo Núñez Jiménez zwei Kinder. Eines davon sei getötet worden, als eine Mauer eingestürzt sei. Ein Baby sei in einem Krankenhaus gestorben, weil durch einen Stromausfall die künstliche Beatmung des Kindes abgebrochen worden sei.

Der Präsident des Nachbarstaats Guatemala, Jimmy Morales, rief im Staatsfernsehen zu Ruhe auf. „Wir haben Berichte über einige Schäden und den Tod einer Person, obwohl wir noch immer nicht exakte Details haben“, sagte Morales. Der unbestätigte Todesfall habe sich im Staat San Marcos nahe der Grenze zu Mexiko ereignet.

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