Mexiko Soldaten bringen Pazifikhafen unter Kontrolle

Mexikos Streitkräfte haben nun auch die Hafenstadt Lázaro Cárdenas unter ihre Kontrolle gebracht. Die Unruheprovinz Michoacán wird von von Drogenkartellen und Bürgerwehren umkämpft. Zuletzt war die Gewalt eskaliert.

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Übernahme des Militärs: In der mexikanischen Unruheprovinz Michoacán haben Soldaten die Kontrolle über den Hafen von Lázaro Cárdenas übernommen. Quelle: dpa

Mexiko-Stadt In der mexikanischen Unruheprovinz Michoacán sind die Streitkräfte am Montag in die Stadt Lázaro Cárdenas eingerückt und haben die Kontrolle über deren Hafen übernommen. Das Heer und die Marine würden die Hafenanlagen und Schiffe beschützen sowie die öffentliche Sicherheit in der Stadt gewährleisten, sagte der Sprecher des Sicherheitskabinetts des Landes, Eduardo Sánchez. Zudem sollen die Soldaten sich um die Überprüfung und Ausbildung der örtlichen Polizei kümmern.

Marineoffiziere übernehmen die Verwaltung des Hafens, wie Sánchez sagte. Um Korruption zu verhindern, würden sie regelmäßig wechseln. Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft gehen demnach Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten nach.

Lázaro Cárdenas ist einer der wichtigsten Häfen des Landes. Beim Ladungsvolumen steht er an erster, beim Wert der umgeschlagenen Waren an dritter Stelle. Allerdings gilt Lázaro Cárdenas auch als Einfallstor für Chemikalien zur Drogenherstellung und als Umschlagplatz für Rauschgift.

In der vergangenen Woche hatten Soldaten und Bundespolizisten bereits die Kreisstadt Apatzingán im Landesinneren unter ihre Kontrolle gebracht. Zuletzt war Michoacán erneut in einen Strudel der Gewalt geraten. Unbekannte schossen auf demonstrierende Mitglieder einer Bürgerwehr und steckten Umspannwerke sowie Tankstellen in Brand. Bei Gefechten zwischen Sicherheitskräften und mutmaßlichen Bandenmitgliedern kamen mehrere Menschen ums Leben.

In der Region kämpfen die Kartelle Tempelritter, „Jalisco Nueva Generación“ und „Los Zetas“ um die Vorherrschaft. In mehreren Dörfern und Kleinstädten haben sich Bürgerwehren zum Schutz gegen die Syndikate gebildet.

Im Mai entsandte die Regierung Tausende Soldaten und Bundespolizisten, um die Region zu befrieden. Damit rückte Präsident Enrique Peña Nieto von seinem Versprechen ab, mit dem militärischen Ansatz seines Vorgängers Felipe Calderón zu brechen.

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