Athen Griechenland hat weitere rund 270 Flüchtlinge und Migranten von Lesbos und Chios nach Piräus gebracht. Es handele sich vornehmlich um Familien, Frauen und Kinder, die am Montag mit der Fähre zum Festland gebracht worden seien, berichtete der Fernsehsender Skai. Bereits am Freitag waren gut 400 Flüchtlinge in Piräus angekommen und zu verschiedenen Unterkünften gebracht worden.
Die griechische Regierung versucht dadurch, die angespannte Flüchtlingssituation auf den Inseln zu lindern. Insgesamt harren auf Lesbos, Chios, Kos, Leros und Samos rund 15.000 Flüchtlinge und Migranten aus. Hilfsorganisationen hatten Alarm geschlagen, weil die Flüchtlingsunterkünfte auf den Inseln heillos überfüllt und immer noch nicht auf den nahenden Winter ausgerichtet seien. So leben auf Lesbos im Auffanglager „Moria“ nach staatlichen Angaben 6.500 Menschen, obwohl es nur 2.300 Plätze gibt.
Hintergrund ist der Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei: Er sieht vor, dass die Menschen nicht aufs Festland weiterreisen dürfen, solange ihre Asylanträge nicht positiv beschieden werden. Weil gleichzeitig weiterhin Menschen illegal von der Türkei übersetzen und sich die Bearbeitung der Asylanträge in die Länge zieht, verschlimmert sich die Situation stetig.