Milliarden-Investionen Norwegens Staatsfonds prüft Rückzug aus Russland

Norwegen erhöht nach dem Absturz der Passagiermaschine MH17 den Druck auf Moskau. Der milliardenschwere Stzaatsfonds überprüft seine Investitionen in Russland. Der Fonds verfügt über „beträchtliche Beteiligungen“.

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Die Regierung der norwegischen Ministerpräsidentin Erna Solberg erwägt, sich möglichen EU-Sanktionen gegen Russland anzuschließen. Quelle: Reuters

Oslo Russland muss mit neuem Gegenwind eines prominenten Investors rechnen. Der 890 Milliarden Dollar schwere Staatsfonds von Norwegen nimmt eine Neubewertung seiner russischen Beteiligungen vor. Der Vorstoß erfolgt vor dem Hintergrund der Beratungen innerhalb der Europäische Union über eine Ausweitung der Sanktionen gegen dussland.

Die Regierung von Norwegen, das nicht EU-Mitglied ist, signalisierte am späten Mittwoch ihre Bereitschaft, die Anlagen in dem weltweit größten Staatsfonds dem sich verändernden geopolitischen Klima anzupassen.

Seit dem Abschuss der Passagiermaschine der Malaysia Airlines Flug MH17 in der Ostukraine durch eine Rakete, die nach US-Angaben wahrscheinlich vom russischen Militär geliefert wurde, hat sich die Stimmung gegenüber Vermögenswerten aus Russland weiter eingetrübt. Die Europäische Kommission wird am Donnerstag einen Vorschlag für weitere “zielgerichtete Maßnahmen” gegen Russland vorstellen.

“Wenn die Investments des Ölfonds von den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland, die Norwegen unterstützt, betroffen sind”, werde der Staatsfonds die “notwendigen Anpassungen vornehmen, um der neuen Situation Rechnung zu tragen”, sagte Runar Malkenes, ein Sprecher des Finanzministeriums, in einer Erklärung auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der Fonds beobachte die Lage in Russland, erklärte Sprecherin Marthe Skaar. Dort verfüge er über “beträchtliche” Beteiligungen, hatte der Vorstandschef Yngve Slyngstad im April gesagt. Ende 2013 hielt der Fonds etwa 3,6 Milliarden Dollar an Aktien und 4 Milliarden Dollar an Unternehmens- und Staatsanleihen in Russland, zeigt der Jahresbericht. Skaar lehnte eine Stellungnahme dazu ab, ob der Fonds die Anteile seither verringert habe.

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