Nach 50 Jahren Kuba und USA beenden Eiszeit

Die Feindschaft zwischen Kuba und den USA dauerte Generationen, jetzt zeichnet sich ihr Ende ab: Beide Länder vereinbaren die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Doch längst nicht alle Probleme sind ausgeräumt.

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US-Präsident Barack Obama (r.) und Kubas Präsident Raul Castro bei ihrem Treffen im vergangenen April in Panama. Quelle: ap

Washington Nach mehr als 50 Jahren nehmen die USA und Kuba wieder diplomatische Beziehungen auf. Es sei eine Vereinbarung erzielt worden, Botschaften in Washington beziehungsweise Havanna zu eröffnen, sagten Vertreter der US-Regierung am Dienstag in Washington.

Präsident Barack Obama werde am Mittwoch dazu Stellung nehmen, verlautete aus Washington. Auch Außenminister John Kerry, der sich wegen der Atomverhandlungen mit dem Iran in Wien aufhält, werde sich dazu äußern.

Seit Ende der 70er Jahre unterhalten die USA und Kuba im jeweils anderen Land Missionen, die diplomatisch unter dem Schutz der Schweiz stehen. Diese haben nicht gleichen Status wie Botschaften.

Die Überwindung der Feindschaft zwischen beiden Ländern gilt als einer der größten außenpolitischen Erfolge von Präsident Obama. Erst Ende des Jahres hatten das sozialistische Kuba und die USA überraschend ihre jahrzehntelange Eiszeit beendet. Im April trafen Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro in Panama-Stadt zusammen. Es war das erste Treffen von Staatoberhäuptern beider Länder seit der kubanischen Revolution 1959.

Im Mai hatte Washington Kuba von der Liste derjenigen Länder gestrichen, die Terrorismus unterstützen. Damit erfüllte Washington zugleich eine der wichtigsten Forderungen Havannas für eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen.

Aber auch nach der Eröffnung von Botschaften wird es noch eine Reihe von Problemen zwischen beiden Ländern geben. Ungeklärt ist etwa die Frage der Entschädigung für auf Kuba beschlagnahmten amerikanischen Besitz, aber auch ein möglicher Schadenersatz für die Folgen des jahrzehntelangen US-Embargos gegen Kuba.

Dieses Embargo besteht noch immer. Obama würde es gerne aufheben, dagegen gibt es aber weiter Widerstand im Kongress, vor allem vonseiten der Republikaner. 

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