Al-Arisch Nach dem blutigen Angriff auf einen Armeeposten auf der Halbinsel Sinai hat Ägypten den Notstand für die Unruheregion ausgerufen. Die Maßnahme gelte für drei Monate, gab der nationale Verteidigungsrat am Freitagabend bekannt.
Zudem ordnete er eine ab Samstag verbindliche dreistündige Ausgangssperre für Gegenden nahe der Grenze zu Israel und dem Gazastreifen an. Nach einem Bericht des Staatsfernsehens wurde auch der Grenzübergang Rafah geschlossen.
Damit reagiert die Regierung von Staatschef Abdel Fattah al-Sisi auf einen koordinierten Angriff auf einen Kontrollposten auf Sinai, bei dem am Freitag 30 Soldaten getötet und Dutzende weitere verletzt wurden. Es handelte sich um den folgenschwersten Anschlag auf das ägyptische Militär seit Jahrzehnten.
Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2011 ist die Armee immer wieder ins Visier islamistischer Extremisten geraten. Zur jüngsten Bluttat bekannte sich zunächst niemand.
In der Vergangenheit hatte für die meisten Attacken die Terrororganisation Ansar Beit al-Makdis die Verantwortung übernommen. Die Gruppe steht der Al-Kaida nahe. Die Regierung vermutet aber auch eine Verwicklung von Mursis Muslimbruderschaft in den Angriff auf die Armee.