Nach Atomabkommen Iran testet Mittelstreckenraketen für Angriff auf Israel

Teheran hat Raketen mit verschiedenen Reichweiten getestet. Laut einem General wurden sie für Angriffe auf den Erzfeind entwickelt. Auf den Sprengkörpern stand offenbar „Israel muss aus der Geschichte getilgt werden“.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Nach dem Abkommen werden derzeit internationale Wirtschaftssanktionen gegen den Iran gelockert. Gegen die Einigung lief insbesondere die israelische Regierung Sturm. Quelle: Reuters

Dubai Der Iran hat zwei Mittelstreckenraketen getestet, die nach den Worten eines Generals für Angriffe auf Israel entwickelt wurden. Das staatliche Fernsehen zeigte am Mittwoch Bilder zweier Kadr-Raketen, die im Norden Irans abgefeuert worden seien. Nach Angaben der Revolutionsgarden haben sie Ziele in 1400 Kilometer Entfernung getroffen. „Wir haben unsere Raketen mit einer Reichweite von 2000 Kilometern gebaut, um unseren Feind, das zionistische Regime, aus einer sicheren Entfernung treffen zu können“, wird Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh von der Nachrichtenagentur ISNA zitiert. Die kürzeste Entfernung zwischen dem Iran und Städten wie Tel Aviv und Jerusalem sind 1000 Kilometer. Agenturberichten zufolge stand auf den beiden getesteten Raketen in Hebräisch: „Israel muss aus der Geschichte getilgt werden.“

Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon sagte dazu, der Raketentest beweise die feindselige Haltung Irans, die sich auch mit dem Atomabkommen nicht geändert habe. Einige im Westen hätten sich durch die süßen Worte von Vertretern der iranischen Führung verführen lassen.

Erst am Dienstag hatte der Iran nach eigenen Angaben mehrere ballistische Raketen getestet. Die USA befürchten, dass die Geschosse mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnten. Sie kündigten an, den Vorgang im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf die Tagesordnung zu setzen und drohten mit einer Verschärfung der eigenen Sanktionen. Die US-Regierung betonte aber, dass die Tests nicht gegen das im Juli geschlossene Abkommen zur Beilegung des Atomstreits verstießen. Dieses sieht eine erhebliche Einschränkung des iranischen Atomprogramms vor. Das iranische Raketenprogramm war aber nicht Teil der Verhandlungen, was in Israel kritisiert worden war.

Nach dem Abkommen werden derzeit internationale Wirtschaftssanktionen gegen den Iran gelockert. Gegen die Einigung lief insbesondere die israelische Regierung Sturm. Sie sieht die Existenz des eigenen Staats gefährdet.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%