Nairobi Nach mehreren Toten bei Protesten in Kenia hat Staatschef Uhuru Kenyatta zum Frieden aufgerufen. Diejenigen, die mit dem Ergebnis der Präsidentenwahl nicht zufrieden seien, könnten friedlich demonstrieren, sagte Kenyatta am Montag. Die Polizei sei bereit, derartige Demonstrationen zu unterstützen. „Aber als Regierung werden wir den Verlust von Leben, das Zerstören von Eigentum und Plünderung nicht erlauben“, sagte er.
Bei der Wahl vergangenen Dienstag hatte sich der 55-jährige Kenyatta mit 54,3 Prozent der Stimmen eine zweite Amtszeit gesichert. Sein Herausforderer Raila Odinga, der 44,7 Prozent der Stimmen erhielt, nannte die Wahl einen „Schwindel“. Vor allem nach der Verkündung des Ergebnisses am Freitag kam es zu Protesten in Oppositionshochburgen in Nairobi und im Westen des Landes.
Laut kenianischer Menschenrechtskommission wurden mindestens 24 Menschen von Polizisten erschossen. Die Kommission warf den Sicherheitskräften vor, unverhältnismäßige Gewalt angewandt zu haben. Die Polizei wies dies zurück und erklärte, lediglich bewaffnete Kriminelle, die Polizisten mit Tötungsabsicht angegriffen hätten, seien getötet worden. Allein in der Hauptstadt Nairobi kamen zehn Menschen ums Leben.