US-Präsident Donald Trump sieht sich durch das Schuldeingeständnis seines ehemaligen Sicherheitsberaters Michael Flynn in der Russland-Affäre nicht belastet. Es habe keine geheimen Absprachen zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland gegeben, sagte Trump am Samstag. Auf Twitter schrieb der Präsident, die Handlungen Flynns während der Übergangszeit der Präsidentschaft seien rechtmäßig gewesen. Zwar habe er Flynn entlassen. Dies sei aber geschehen, weil Flynn gegenüber Vize-Präsident Mike Pence und dem FBI gelogen habe.
Flynn hatte am Freitag gestanden, in der Russland-Affäre falsch ausgesagt zu haben und will mit Sonderermittler Robert Mueller zusammenarbeiten. Der Fernsehsender ABC hatte unter Berufung auf einen Vertrauten Flynns berichtet, Flynn sei bereit auszusagen, dass ihn Trump während des Wahlkampfs angewiesen habe, Kontakte zu Russen zu knüpfen.
Die US-Geheimdienste waren bereits im Januar zu dem Schluss gekommen, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Beeinflussung des US-Wahlkampfs angeordnet hat. So sollen Hacker peinliche E-Mails von Trumps Konkurrentin Hillary Clinton ausgespäht und veröffentlicht haben. Zudem soll im Auftrag Russlands Anti-Clinton-Propaganda in sozialen Netzen verbreitet worden sein.
Mueller geht dem Verdacht nach, dass Russland die Präsidentenwahl beeinflusst und geheime Absprachen mit Mitarbeitern aus Trumps Wahlkampfteam getroffen haben könnte. Trump und die Regierung in Moskau weisen dies zurück. Flynn war im Februar nach nicht einmal einem Monat im Amt wegen falscher Angaben zu seinen Gesprächen mit dem russischen Botschafter in Washington entlassen worden. Das Präsidialamt hatte bereits am Freitag erklärt, Flynns Falschaussagen beim FBI seien ein Spiegelbild der Falschaussagen, die er im Präsidialamt gemacht habe und deretwegen er entlassen worden sei. "Nichts am Schuldbekenntnis oder der Anklage deuten auf irgendjemand anderes als Herrn Flynn hin."
An den US-Börsen hatte die Entwicklung am Freitag gleichwohl zu Kursverlusten geführt.