Nach Gewalt in Charlottesville Sessions verteidigt Trumps Reaktion

Der US-Präsident steht weiter unter Druck, da er sich nach Meinung vieler Kritiker nicht explizit von der Gewalt Rechtsextremer in Charlottesville distanziert hat. Justizminister Sessions nimmt Trump derweil in Schutz.

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Session betonte, der Präsident habe explizit die Gewalt verurteilt und sei ein entschiedener Gegner der Werte, die diese rassistischen Gruppen verträten. Quelle: AP

Charlottesville US-Präsident Donald Trump steht wegen seiner vagen Reaktion auf die Gewalt von Charlottesville weiter in der Kritik. Justizminister Jeff Sessions und das Weiße Haus versicherten, dass sich Trump sehr wohl von den ultrarechten und rassistischen Gruppen distanziert habe, die sich am Wochenende in der Stadt in Virginia gewaltsame Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten geliefert hatten.

Eine 32-Jährige wurde getötet, als ein Autofahrer in eine Gruppe raste, die friedlich gegen Rechtsextremismus und Rassismus demonstrierte. Der Verdächtige soll von Nazi-Ideologie getrieben gewesen sein, wie die Nachrichtenagentur AP erfuhr. Justizminister Sessions sagte am Montag dem Sender NBC, die Tat werde als Terrorismus gewertet.

Gleichzeitig erklärte er, es sei viel zu viel in die Worte Trump hineininterpretiert worden. Trump hatte gesagt, „viele Seiten“ seien für die Gewalt in Charlottesville verantwortlich und hatte dafür einen Sturm der Empörung geerntet. Sessions betonte, der Präsident habe explizit die Gewalt verurteilt und sei ein entschiedener Gegner der Werte, dies diese rassistischen Gruppen verträten. Das Weiße Haus und das FBI würden den Fall nicht ruhen lassen, sagte Sessions.

Trump selbst äußerte sich am Montag nicht weiter zu Charlottesville. Er wollte aber noch im Lauf des Tages nach Washington zurückkehren, um einen Exekutiverlass zu Chinas Handelspraktiken zu unterzeichnen. Dabei dürfte er auch zu Charlottesville befragt werden.

Landesweit kam es aus Protest gegen die Gewalt und gegen die Reaktion des Präsidenten zu neuen Demonstrationen. Der Vorstandsvorsitzende des Pharmariesen Merck, Kenneth Frazier, legte seinen Sitz im Amerikanischen Produktionsrat, einem Beratungsgremium für die US-Regierung, aus Protest nieder. Die Führung in Washington müsse die Grundwerte der USA ehren und Hass und jeglicher Vormachtsbestrebung von verschiedenen Volksgruppen ablehnen, sagte er zu Begründung.

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