Nach Journalistenmord EU-Abgeordnete zweifeln an Rechtsstaat in Malta

Das EU-Parlament fordert eine regelmäßige Überwachung der Einhaltung europäischer Grundwerte in Malta. Zudem soll eine Delegation die Lage vor Ort untersuchen. Anlass ist die Ermordung einer Journalistin.

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Während der Beisetzung der von einer Autobombe getöteten Journalistin Daphne Caruana Galizia wehen die Staatsflaggen auf Halbmast. Quelle: dpa

Straßburg Das EU-Parlament hat sich zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate mit der Rechtsstaatlichkeit Maltas befasst. In einem Resolutionsentwurf, über den die Abgeordneten am Mittwoch abstimmen wollen, wird eine regelmäßige Überwachung der Einhaltung europäischer Grundwerte in Malta gefordert.

Zudem soll eine Delegation in das Land reisen, um die Lage vor Ort zu untersuchen. Anlass für die Debatte am Dienstag in Straßburg war die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia vor einem Monat.

Die Sozialdemokraten, zu deren Fraktion auch die maltesische Regierungspartei gehört, legten einen eigenen schwächer formulierten Entwurf vor. „Wir wollen damit klarmachen, dass die Situation in Malta nicht die gleiche ist wie in Polen und Ungarn“, sagte Fraktions-Vize Maria João Rodrigues. Den beiden Ländern drohen formale Verfahren, die mit dem Entzug von Stimmrechten enden können.

Erst im Juni musste sich Regierungschef Joseph Muscat im EU-Parlament vorwerfen lassen, dass mögliche Verwicklungen eines Kabinettskollegen in den „Panama Papers“-Skandal nicht aufgeklärt würden.

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