Nach Putins Ehe-Aus Die russischen Präsidenten und ihre Frauen

Jahrelang gab es Gerüchte, jetzt hat sich Wladimir Putin von seiner Frau Swetlana getrennt – nach 30 Jahren Ehe. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Nicht alle russischen First Ladys waren so still wie Frau Putina.

Nach 30 Jahren Ehe ist die Ehe von Wladimir Putin und seiner Frau Ljudmila am Ende. „Es ist eine gemeinsame Entscheidung“, sagte der Staatschef in einem Interview mit dem Staatssender Rossija 24. „Unsere Ehe ist zu Ende - aufgrund der Tatsache, dass wir uns praktisch nie sehen“, sagte Ljudmila Putina. „Es war wirklich unsere gemeinsame Entscheidung, Wladimir Wladimirowitsch versinkt in Arbeit, unsere Töchter sind erwachsen und führen ihr eigenes Leben“, fügte sie hinzu. Im Lauf der Zeit habe jeder sein eigenes Leben geführt. „Ich mag keine Öffentlichkeit, Flüge fallen mir schwer, und wir sehen uns praktisch nie“, sagte Putina. Doch Trennungsgerüchte verfolgt die Ehe der Putins schon seit mehreren Jahren. Quelle: dpa
Die frühere Stewardess heiratete den damaligen KGB-Offizier Waldimir Putin am 28. Juli 1983 in Leningrad. Zusammen mit ihren Töchtern Maria und Jekaterina Wladimirowna lebte das Paar von 1986 bis 1990 in Dresden. Zurück in Russland arbeitete sie in St. Petersburg als Deutschlehrerin. Das russische Magazin „Moskovsky Korrespondent“ veröffentlichte im April 2008 eine Geschichte über eine angebliche Affäre Putins mit der russischen Turn-Olympiasiegerin Alina Kabajewa. Er wolle sich heimlich scheiden lassen, um seine Geliebte zu heiraten. Putin wies jegliche Vorwürfe zurück. Wenige Tage später musste die Zeitung dichtmachen – angeblich wegen finanzieller Schwierigkeiten. Quelle: dpa-dpaweb
Seither wurden jegliche Spekulationen über die Verbindung Putin-Kabaeva nur von wenigen russischen Bloggern verfolgt. So berichtete Readrussia.com von einem gemeinsamen Kind der beiden. In den folgenden Jahren zog sich Swetlana Putina fast komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Erst bei der gemeinsamen Stimmabgabe im Jahr 2012 zu Putins erneuter Kandidatur als Präsident tauchte sie wieder auf. Seither waren die beiden wieder öfter zusammen zu sehen. Doch nun endet die Ehe nach 30 Jahren. Quelle: dpa
Lange war Swetlana Medwedewa der Öffentlichkeit nur als die brave Gattin von Dmitrij Medwedew bekannt - viele Bilder zeigen sie mit Kopftuch in der Kirche beim Beten. Danach inszenierte sie aber auch größere Auftritte – elegant frisiert und gekleidet. Nachdem sie bei einem Empfang mit einem besonders tief geschnittenen Dekolleté aufgetreten war, sah sich ein Artdirector der russischen Zeitung „Komersant“ genötigt, die First Lady mittels Bildbearbeitung etwas züchtiger wirken zu lassen. Quelle: APN
Ihren späteren Mann lernte sie bereits in der 1. Klasse im Leningrader Vorort Kuptschino kennen. Beide gingen jahrelang auf dieselbe Schule in parallele Klassen. Nach der Schule studierte sie an der Staatlichen Hochschule für Finanzwirtschaft in Leningrad. Die gläubige Christin leitet eine orthodoxe Organisation, die sich um die „geistig-moralische Kultur der heranwachsenden Generation Russlands“ kümmert. Unter anderem deswegen wurde sie mit dem hohen Kirchenorden „Hochwürdige Eufrosinia von Moskau“ ausgezeichnet, der an herausragende russische Frauen vergeben wird. Quelle: APN
Michail Gorbatschows Frau Raissa war wohl die bisher schillerndste Präsidentengattin in Russland. Die studierte Soziologin gründete zusammen mit anderen Wissenschaftlern und Künstlern die „Sowjetische Kulturstiftung“, die sich mit viel Prominenz engagiert für die Förderung von Museen, den Erhalt alter Kirchen und Baudenkmäler, Bibliotheken und Archive u.v.m. einsetzte. Neben ihrem kulturellen Engagement hatte Raissa Gorbatschowa die Schirmherrschaft über mehrere soziale Organisationen und Projekte, darunter für die Hilfsorganisation für Kinder aus Tschornobyl, eine internationale Hilfsorganisation von Kinder-Hämatologen sowie das Zentrale Moskauer Kinderkrankenhaus. 1987 wurde sie vom britischen Magazin „Woman's Own“ zur Frau des Jahres gekürt. Im Klima des sich öffnenden Eisernen Vorhangs zwischen der Sowjetunion und dem Westen spielte sie eine nicht unwesentliche Rolle als Begleiterin und Beraterin Michael Gorbatschows. Sie unterhielt internationale Beziehungen und wurde durch Ehrendoktorwürden in Europa, Amerika und Asien geehrt. Quelle: AP
Raissa Gorbatschowa war bereits einige Zeit vor dem Militärputsch von 1991an Leukämie erkrankt. Mehrere Infarkte und eine Augenkrankheit machten ihr zu schaffen. Am 20. September 1999 starb sie in der Universitätsklinik Münster, wo sie seit Sommer des Jahres behandelt worden war, im Alter von 67 Jahren an Megakaryozytenleukämie. Die Beerdigung wurde zu einem Manifest der großen Liebe der Gorbatschows, die 46 Jahre gemeinsam durchs Leben gegangen sind. Wochenlang hatte Michail am Krankenbett seiner Frau gehofft und gebangt, am Ende vergeblich. Zugleich wurde die Beerdigung zu einem bewegendem Ausdruck der deutsch-russischen Freundschaft. Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl hielt eine Grabrede mit Tränen in den Augen: „Ich habe erlebt, dass das, was du getan hast, nur möglich war, weil sie bei dir war“, wandte sich Kohl an Gorbatschow. „Ihr wart gemeinsam im Denken und Handeln.“ Quelle: APN
Nicht weniger einflussreich war wohl Lenins Frau Nadeschda Krupskaja . Als sie ihren künftigen Mann kennenlernte, war sie bereits eine emanzipierte Marxistin. Die Revolution katapultierte sie auf einen hohen Posten im Bildungsministerium. Sie besuchte das Gymnasium und absolvierte im Anschluss eine Ausbildung zur Lehrerin. In einem marxistischen Studentenzirkel unterrichtete sie Arbeiter in Sankt Petersburg, als sie 1894 Wladimir Iljitsch Uljanow, den späteren Lenin kennenlernte, der dort als Jurist in der Stadt tätig war. Die beiden lernten sich auf einer politischen Veranstaltung kennen. 1896 wurde sie wegen „verbotener Agitation“ zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt, von der sie sechs Monate verbüßen musste und an die sich eine dreijährige Verbannung anschloss. Nach der Oktoberrevolution 1917 baute Nadeschda Krupskaja das sozialistische Schulwesen und Erziehungssystem auf. Nach Lenins Tod im Jahre 1924 nahm sie an seiner Stelle an Kongressen teil und empfing Auszeichnungen KPdSU stellvertretend für ihren verstorbenen Mann. Quelle: AP
Nadeschda Allilujewa war die zweite Ehefrau von Josef Stalin. Als Sekretärin arbeitete sie in Lenins Büro und versorgte Stalin mit Informationen aus erster Hand. Lenin war ihre enge Verbindung und Heirat mit Stalin nicht bekannt. Sie stellte Stalin Nikita Chruschtschow vor, den sie vom Studium her kannte. 1929 bewarb sie sich an der Industrieakademie in der Nowaja Bassmanaja, um an der Fakultät für Kunstfasern zu studieren. Das Studium konfrontierte Nadeschda mit der sowjetischen Wirklichkeit. Sie begann sich vom System des Staats zu entfernen. Wegen der grausamen Hungersnöte sprach sie auch ihren Mann in erhalten gebliebenen Briefen an. Nadeschda tötete sich am 9. November 1932 in den frühen Morgenstunden nach dem Ende der Feierlichkeiten zum Jahrestag Oktoberrevolution in einem Zimmer der Kreml-Wohnung, auf dem Bett liegend, durch einen Schuss in die Brust. Ihre Schwester Anna Redens wurde auf Stalins Befehl hin festgenommen, nachdem sie ankündigte, die Memoiren Nadeschdas verfassen zu wollen und 1948 wegen Spionage zu 10 Jahren Gulag verurteilt. Quelle: REUTERS
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