Nach Tempelberg-Unruhen Israel zerstört Haus von palästinensischem Attentäter

Israel hat das Haus eines palästinensischen Attentäters im Westjordanland zerstört. Dieser habe vergangenen Monate während der Tempelberg-Unruhen drei Familienmitglieder in einer israelischen Siedlung umgebracht.

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Israelische Soldaten schießen während der Unruhen am Tempelberg mit Tränengas in Richtung palästinensischer Demonstranten. Quelle: dpa

Ramallah Israelische Sicherheitskräfte haben das Haus eines palästinensischen Attentäters im nördlichen Westjordanland zerstört. Der Mann habe im Juli drei Mitglieder einer Familie in einer israelischen Siedlung getötet, teilte eine Sprecherin der israelischen Armee am Mittwoch mit.

Der Attentäter wurde damals verletzt festgenommen. Sein Vater, seine Mutter, zwei Brüder und ein Onkel sitzen nach Angaben der israelischen Polizei im Gefängnis.

Das Attentat war während der Tempelberg-Unruhen begangen worden, als es tagelang zu massiven Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen war. Auslöser dafür waren zusätzliche Sicherheitskontrollen für Muslime am Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) in Jerusalem nach einem Attentat gewesen, bei dem zwei israelische Polizisten getötet worden waren. Israel ließ die Metalldetektoren später wieder entfernen.

Die Zerstörung der Häuser mutmaßlicher, verurteilter oder auch getöteter Terroristen ist völkerrechtlich umstritten. Menschenrechtsorganisationen lehnen die Strafmaßnahme als Kriegsverbrechen ab. Israel rechtfertigt sie hingegen als wichtige Abschreckung. In den Häusern leben in der Regel die Familien der Attentäter, die durch die Zerstörung häufig obdachlos werden.

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