Jerusalem Israel will nach den jüngsten tödlichen Angriffen auf Israelis im Westjordanland zwei jüdische Siedlungen mit einer Investition in Millionenhöhe stärken. Die Regierung wolle den dortigen Einwohnern helfen, die „heroisch dem grausamen Terrorismus“ die Stirn böten, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag. Mit umgerechnet knapp 12 Millionen Euro sollen die Siedlung Kirjat Arba mit 7000 Israelis und die jüdischen Bewohner der palästinensischen Stadt Hebron unterstützt werden.
Nur Tage zuvor hatte Netanjahu zum Ärger der USA und anderer westlicher Staaten den Bau von Hunderten neuer Wohnungen in den seit 1967 von Israel besetzten Gebieten – Westjordanland und Ostjerusalem – angekündigt. Dies sei eine Antwort der Regierung auf die jüngste Serie tödlicher Angriffe von Palästinensern auf jüdische Siedler, hieß es.
Ende Juni hatte ein palästinensischer Jugendlicher eine 13-jährige Israelin in der Siedlung Kirjat Arba in ihrem Bett erstochen, bevor Sicherheitsleute ihn töteten. Der Vorfall hatte für besondere Empörung gesorgt. Auch danach kam es zu weiteren Angriffen durch Palästinenser. Seit der neuaufgeflammten Gewalt im vergangenen September töteten Palästinenser 34 Israelis und zwei US-Touristen. Im selben Zeitraum kamen mindestens 200 Palästinenser durch Schüsse israelischer Soldaten ums Leben, wie die israelische Armee mitteilt. Die meisten seien Angreifer gewesen, heißt es.