Naher Osten Palästinenser glauben nicht an Versöhnung von Fatah und Hamas

Die beiden zerstrittenen Palästinenserorganisationen wollen sich versöhnen. Vergeblich, meint die Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung.

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Palästinenser glauben nicht an Versöhnung von Fatah und Hamas Quelle: AP

Tel Aviv Eine Mehrheit der Palästinenser glaubt nach einer Umfrage nicht mehr an eine Versöhnung der beiden größten Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas. Rund 64 Prozent der Befragten gingen von einem Scheitern des derzeitigen Annäherungsprozesses aus. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Palästinensischen Zentrums für Politik und Meinungsforschung in Ramallah, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und die Hamas hatten nach mehr als zehn Jahren Bruderzwist am 12. Oktober in Kairo ein Versöhnungsabkommen vereinbart. Ziel ist eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im Westjordanland.

Eine grundlegende Verbesserung der Lebensbedingungen für die Menschen in dem Küstengebiet blieb bisher aber aus. So ist auch der wichtige Rafah-Grenzübergang nach Ägypten weiterhin grundsätzlich geschlossen. Die Hamas hatte 2007 die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Die EU, die USA und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Israel hat eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.

Die mehr als zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen leiden seit Jahren unter massiven Stromausfällen. Die Arbeitslosigkeit liegt nach Angaben der Weltbank bei rund 43 Prozent. Die Umfrage wurde in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah durchgeführt.

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