Allein im Irak habe der IS dank der Luftschläge der internationalen Militärkoalition bereits rund 40 Prozent seines zwischenzeitlich eroberten Territoriums verloren, sagte der Sondergesandte von US-Präsident Barack Obama für den Kampf gegen den IS, Brett McGurk, am Dienstag in Washington. Dies sei innerhalb von etwa zwölf bis 18 Monaten geschehen. McGurk zeigte sich zuversichtlich, dass das Territorium des vom IS ausgerufenen Kalifats im Irak und Syrien in den kommenden Monaten weiter zurückgehen werde.
Chronik der IS-Krise
IS-Rebellen besetzen Falludscha in der irakischen Provinz Anbar. Hunderttausende fliehen.
IS-Kämpfer nehmen die Millionenstadt Mossul ein und überrennen anschließend weitere Teile des Iraks.
US-Präsident Barack Obama deutet erstmals ein Eingreifen an, allerdings nicht mit Bodentruppen.
IS ruft ein grenzübergreifendes Kalifat aus.
Der IS-Vormarsch nahe Mossul treibt Hunderttausende in die Flucht, vor allem Jesiden.
Die USA fliegen erste Angriffe und werfen Nahrung für die Flüchtlinge ab.
Deutschland bringt erstmals Hilfsgüter ins Krisengebiet.
Die Enthauptung eines US-Journalisten schockt die Welt.
Zehn Länder schließen Anti-IS-Koalition.
Deutschland liefert erste Waffen an kurdische Kämpfer.
Ministertreffen der rund 60 Länder der Anti-IS-Koalition in Brüssel.
Der Feind sei schwächer geworden und nun in der Defensive, schrieb Heeresoberst Steve Warren im Kurznachrichtendienst Twitter. Der IS habe seit Mai im Irak keinen Boden mehr gewonnen. Die USA kämpfen mit einer Reihe anderer Länder gegen den IS und versuchen, dessen Ausbreitung in Syrien und im Irak rückgängig zu machen.
Der militärische Branchendienst „IHS Jane's Conflict Monitor“ hatte bereits vor zwei Wochen eine Schätzung verbreitet, derzufolge die Terrormiliz 2015 trotz einiger aufsehenerregender Erfolge in Syrien und im Irak große Gebietsverluste erlitten hat. Das Herrschaftsgebiet der Dschihadisten schrumpfte demnach von Januar bis Anfang Dezember um etwa 14 Prozent.