Neue Namen für Trumps Kabinett Blankes Entsetzen

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Trump holt dritten General ins Kabinett


Eine weitere Personalentscheidung rief vor allem bei Anhängern der demokratischen Partei Kopfschütteln hervor. Trump will den ehemaligen General John Kelly, 66, zum Leiter des mächtigen Heimatschutzministeriums (Homeland Security) ernennen. Neben Sicherheitsberater Michael Flynn und Trumps Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers, James Mattis, wäre Kelly bereits der dritte General in der neuen US-Regierung.

Kelly hatte zuletzt die Aufsicht über das Gefangenenlager Guantanamo. Er war im Irakkrieg an Feldzügen mit Kampfhandlungen beteiligt. 2010 kam sein Sohn Robert Michael als Soldat in Afghanistan ums Leben. Der Vier-Sterne-General, der mehrfach durch seine offene Opposition zu Präsident Barack Obama aufgefallen war, wäre der erste Nicht-Zivilist an der Spitze der Heimatschutzbehörde, die erst 2001 nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York ins Leben gerufen wurde. Im Januar beendete er den aktiven Dienst. In einem Interview mit dem Sender Fox News bestätigte Kelly, dass er in der engeren Auswahl sei. „Ich bin gefragt worden“, sagte er, „und es wäre eine Ehre für mich.“

Donald Trump im Portrait

Die Situation an der Grenze zu Mexiko hatte Kelly einmal als „existenzbedrohend“ bezeichnet. Trump will eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen. Es wäre Kellys Aufgabe, dieses Projekt zu realisieren und die angekündigten Massenabschiebungen von illegalen Einwanderern durchzuführen. Seine Aufgabe wäre es auch, den angekündigten Einreisestopp für Muslime durchzusetzen und die Realisierbarkeit eines Systems zu prüfen, mit dem man den Aufenthaltsort von Eingereisten überwachen könnte.

Wie sich die Zukunft an den Grenzen der USA tatsächlich entwickeln wird, ist unklar. Zumindest was die Umweltbehörde EPA angeht, organisiert sich bereits Widerstand. „Ich bin stolz darauf, eine Koalition von Bundesstaaten anzuführen, die bereits aggressiv gegen Pläne vorgeht, die Fortschritte zurückzudrehen, die wir im Klimaschutz gemacht haben“, so Generalstaatsanwalt Schneiderman.

Trump hat auch die Wrestling-Unternehmerin Linda McMahon in sein Kabinett berufen. Die 68-Jährige soll für den Mittelstand zuständig sein. Als Leiterin der Behörde für kleine und mittlere Unternehmen unterstützt McMahon künftig rund 28 Millionen Firmen, die zusammen fast die Hälfte der Arbeitsplätze in den USA ausmachen. McMahon hatte von 1994 bis 2010 das auf Wrestling-Showkämpfe spezialisierte Unternehmen World Wrestling Entertainment (WWE) geführt.

In einer Mitteilung würdigte Trump McMahon als „eine der besten weiblichen Führungskräfte des Landes“. Sie habe WWE „von einem bescheidenen Betrieb mit 13 Mitarbeitern zu einem internationalen Unternehmen mit mehr als 800 Mitarbeitern und Büros auf der ganzen Welt“ gemacht. McMahon erklärte, sie fühle sich „geehrt“, dass Trump sie ausgewählt habe.

Trump hatte im Wahlkampf drastische Steuersenkungen für Unternehmen versprochen. Außerdem hatte er angekündigt, bestimmte Vorschriften abzuschaffen, die nach seiner Ansicht das Wirtschaftswachstum behindern. McMahon ist seit 50 Jahren mit dem Milliardär Vince McMahon verheiratet, mit dem Trump eine persönliche Fehde verbindet.

Diese gipfelte 2007 im „Kampf der Milliardäre“: Bei dem Show-Kampf stiegen stellvertretend für die beiden Unternehmer Kämpfer in den Ring. Nachdem Trumps Kämpfer gewonnen hatte, rasierte der Immobilienmilliardär seinem Rivalen aus der Wrestling-Branche live im Fernsehen den Schädel.

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