Der US-Senat hat Christopher Wray als neuen FBI-Chef bestätigt. Die Senatoren votierten am Dienstag mit einer deutlichen Mehrheit von 92 zu 5 Stimmen für den 50-Jährigen. Er folgt damit dem von US-Präsident Donald Trump im Mai gefeuerten James Comey an der Spitze der US-Bundespolizei nach.
Wray, der zuvor als Staatsanwalt, Verteidiger und von 2001 bis 2005 in mehreren Positionen im Justizministerium unter Präsident George W. Bush tätig war, tritt damit ein schwieriges Erbe an. Sein Vorgänger Comey hatte unter seinen Kollegen beim FBI einen tadellosen Ruf. Seine Entlassung hatte Trump den Vorwurf eingebracht, er wolle die Ermittlungen des FBI zur möglichen Beteiligung seines Wahlkampfteams an Russlands Beeinflussung der US-Wahl sabotieren.
„Das ist eine harte Zeit um diesen harten Job anzunehmen“, sagte die demokratische Senatorin Amy Klobuchar. Der vorherige FBI-Chef Comey sei wegen der Russland-Ermittlungen gefeuert worden. Wray werde nun Charakter und Kompetenz in eine Stadt bringen, die immer weiter das Vertrauen der Öffentlichkeit verliere, sagte der republikanische Senator Ben Sasse mit Blick auf Washington. Wray hatte im vergangenen Monat die Unterstützung von Senatoren beider Parteien gewonnen, als er versprach, dass Politik der Mission des FBI nicht im Weg stehen werde.
Comey hatte berichtet, Trump habe von ihm einen Treuschwur verlangt, den er ihm aber verweigert habe. Auch Wray sagte bei seiner Anhörung vor dem Justizausschuss des Senats, er werde Trump sicher auch keine Loyalität schwören. „Meine Loyalität gilt der Verfassung und der Rechtsstaatlichkeit“, sagte er.
Wray habe die Fähigkeit, den Charakter und die standhafte Verpflichtung gegenüber dem Gesetz, sagte der republikanische Senator und Vorsitzender des Justizausschusses Chuck Grassley. Auch die Top-Demokratin des Gremiums, Dianne Feinstein, zeigte sich von Wrays Kompetenz überzeugt: „Wir brauchen Anführer mit einem Rückgrat aus Stahl, nicht mit weichen Knien und ich bin hoffnungsvoll, dass Herr Wray genau ein solcher Anführer sein wird.“ Seit der Entlassung Comeys war das FBI vorübergehend von Andrew McCabe geleitet worden.