Neuseelands Bill English wird neuer Regierungschef

Nach dem überraschenden Rücktritt von John Key vor einer Woche, wird der Konservative Bill English das neue Oberhaupt von Neuseeland. Der 54-Jährige übt sich nach der Wahl in Bescheidenheit.

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Bill English wird der neue Regierungschef Neuseelands. Quelle: dpa

Wellington In Neuseeland ist der Konservative Bill English zum neuen Regierungschef gewählt worden. Die Fraktion der Nationalpartei wählte English zum Nachfolger von John Key, der in der Vorwoche nach acht Jahren im Amt überraschend aus familiären Gründen seinen Rücktritt angekündigt hatte.

Der 54-Jährige übte sich nach der Wahl in Bescheidenheit. Er freue sich über die Herausforderung, die aber auch Demut verlange. English soll noch im Laufe des Tages vereidigt werden.

Der populäre Premier Key hatte vor einer Woche bekannt gegeben, seine dritte Amtszeit vorzeitig zu beenden. Der frühere Währungshändler hat den Inselstaat auf soliden Wachstumskurs geführt, leistete sich während seiner Zeit als Regierungschef aber auch wiederholt politische Fehltritte und PR-Pannen.

So ließ er Skandalberichte, dass seine Nationale Partei einen konservativen Blogger mit Material für Schmierkampagnen gegen politische Gegner versorgte, an sich abperlen. Auch Vorwürfe des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden zu umfangreichen Überwachungsprogrammen wischte Key erfolgreich vom Tisch.

Der Ex-Banker hatte familiäre Gründe für den Rücktritt angedeutet. Neuseeländischen Medienberichten zufolge hatte seine Frau ihn zum Rücktritt gedrängt. Er will aber Abgeordneter bleiben. Key regierte den Pazifikstaat mit seinen rund 4,5 Millionen Einwohnern seit 2008.

Bei einer Pressekonferenz hatte er ungewöhnlich tiefe Einblicke in sein Privatleben gegeben. „Für meine Frau Bronagh gab es viele einsame Nächte und Wochenenden, viele für sie bedeutende Anlässe, bei denen ich einfach nicht dabei sein konnte.“ Ihre gemeinsame Tochter Stephie und Sohn Max seien von Teenagern zu jungen Erwachsenen geworden, „während sie mit außergewöhnlichem Druck klarkommen mussten wegen des Jobs ihres Vaters. Ich danke ihnen für ihre Toleranz - Bronagh und ich sind unheimlich stolz auf beide.“

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