Nordkorea Kim Jong Un feiert erfolgreichen Raketentest

Nordkorea hat am Samstag erneut einen Raketentest durchgeführt. Wenig später erklärte sich die Regierung bereit, die Tests einzustellen. Allerdings sollen die USA und Südkorea dafür den ersten Schritt tun.

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Der nordkoreanische Diktator, Kim Jong Un, sorgt mit seinen Raketen- und Atomwaffentests international für Aufregung. Quelle: REUTERS

Der nordkoreanische Außenminister Ri Su Yong hat Pjöngjangs Forderungen für eine Einstellung seiner international geächteten Atom- und Raketentests vorgebracht. So sollen die USA ihre gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea beenden. „Stoppt die nuklearen Kriegsübungen auf der Koreanischen Halbinsel, dann sollten wir unsere Atomtests beenden“, sagte Ri am Samstag der Nachrichtenagentur Associated Press. Von internationalen Sanktionen werde sich Nordkorea nicht einschüchtern lassen.

„Wenn wir auf diesem Weg der Konfrontation weitergehen, wird das zu katastrophalen Ergebnissen führen – nicht nur für die beiden Länder, sondern für die ganze Welt“, sagte Ri. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die USA ihre „feindselige Politik gegen die DPRK (Nordkorea) beenden und als Ausdruck dessen die Militärübungen, Kriegsübungen, auf der Koreanischen Halbinsel beenden. Dann werden wir entsprechend antworten“. Dieser Vorschlag sei „sehr logisch“, fügte Ri hinzu.

Zuvor hatte Nordkorea am Sonntag offiziell bestätigt, am Samstag von einem U-Boot aus eine ballistische Rakete abgefeuert zu haben. Der Test sei erfolgreich gewesen und demonstriere seine zunehmenden Fähigkeiten, seine Gegner mit einem „Dolch der Zerstörung“ treffen zu können, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Staatschef Kim Yong UN habe den Test beobachtet, bei dem die Rakete alle technischen Anforderungen erfüllt habe.

Südkorea hatte am Samstag von einem mutmaßlichen ballistischen Raketentest von einem U-Boot aus gesprochen, bestätigte aber am Sonntag zunächst nicht die Darstellung Pjöngjangs, der Test sei ein Erfolg gewesen. Der südkoreanische Generalstab teilte mit, die Rakete sei nur 30 Kilometer geflogen. Normalerweise haben auf U-Booten stationierte ballistische Raketen eine Reichweite von mindestens 300 Kilometern. Der Test habe nahe der nordkoreanischen Küstenstadt Sinpo stattgefunden, wo Analysten zuvor bereits Versuche Pjöngjangs beobachtet hatten, Raketen von U-Booten aus zu starten.

Ein solcher Test am 25. Dezember wurde als gescheitert gewertet. Eine Fähigkeit Nordkoreas, Raketen von U-Booten abfeuern zu können, würde eine erhebliche Steigerung des militärischen Drohpotenzials Pjöngjangs darstellen. U-Boote sind schwerer zu orten als mobile Raketenbasen an Land.

Die USA reagierten auf den neuerlichen nordkoreanischen Raketentest mit einer direkten diplomatischen Sanktion gegen den Außenminister. Sie untersagten dem im New Yorker UN-Hauptsitz weilenden Ri, über das Gelände der Weltorganisation hinaus ihr Territorium zu betreten. Außenamtssprecher John Kirby sagte am Samstag in Washington, die Maßnahme sei wegen des jüngsten Raketentests Pjöngjangs verhängt worden. Ri und seine Delegation nehmen am UN-Hauptsitz an einer Konferenz über nachhaltige Entwicklung teil.

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