Nordkorea-Krise Europäer spielen keine Rolle im Konflikt

Der jüngste Atomwaffentest verschärft den Nordkorea-Konflikt. Bei der Krisen-Lösung sollte Europa laut Grünen-Politiker Fischer aber keine direkte Rolle spielen – trotz seiner Erfahrungen.

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Nordkorea ist die „heißeste Krise, die wir im Moment haben.“ Quelle: dpa

Berlin Der Grünen-Politiker Joschka Fischer sieht keine Rolle der Europäer bei der Lösung des Nordkorea-Konflikts. Zwar habe die EU einen wichtigen Anteil gehabt an der Nuklearvereinbarung mit dem Iran, sagte der ehemalige Außenminister am Mittwoch bei einer Buchvorstellung in Berlin. „Man könnte mit den Erfahrungen vielleicht etwas machen, wenn es gewünscht wird. Aber eine direkte Rolle sehe ich nicht, weil wir dort in dieser Form nicht präsent sind.“

Fischer bezeichnete Nordkorea als „heißeste Krise, die wir im Moment haben“. Die Frage eines Atomkriegs sei „plötzlich wieder virulent“ geworden. Eine militärische Lösung sei aber keine Option. „Wer die Zerstörung Südkoreas in Kauf nimmt oder die Gefährdung des Großraums Tokio, der kann dann darüber reden, ohne das halt ich das für nur Gerede“, sagte Fischer. „Bleibt nur der diplomatische Weg, und der wird schwer genug.“

Die USA werfen Nordkorea vor, einen Krieg provozieren zu wollen und dringen im UN-Sicherheitsrat auf „größtmögliche Sanktionen“ gegen Pjöngjang. Nordkorea hatte am Sonntag eigenen Angaben zufolge eine Wasserstoffbombe getestet, mit der Interkontinentalraketen bestückt werden sollen. Es war der sechste und bisher größte Atomtest des diplomatisch isolierten Landes seit 2006.

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