Nordkorea-Krise UN-Generalsekretär warnt vor Krieg mit Nordkorea

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat vor einem Krieg mit Nordkorea gewarnt. Man dürfe nicht einfach in einen Krieg hineinschlittern. Guterres forderte Verhandlungen und Vermittlungen unter den Beteiligten.

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UN-Generalsekretär Guterres warnt vor einem Krieg mit Nordkorea. Quelle: AP

Tokio
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat davor gewarnt, „schlafwandelnd“ in einen Krieg mit Nordkorea zu stolpern. Zugleich forderte er, dass die UN-Resolutionen zum Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas umgesetzt werden müssten – in erster Linie von Nordkorea, aber auch von allen anderen Staaten, deren Mitwirkung zur Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel wesentlich sei. Guterres plädierte am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Tokio zugleich für Einigkeit im UN-Sicherheitsrat. Diese müsse bei der Sitzung zu Nordkorea am Freitag sichtbar werden. Sie sei notwendig, um ein diplomatisches Engagement zu ermöglichen. Ein Krieg als schlimmste Alternative könnte dramatische Folgen haben. Er sei zur Vermittlung in dem Konflikt bereit, wenn alle Beteiligten dem zustimmten.

Abe erklärte, momentan gehe es um maximalen Druck auf Nordkorea und nicht um Verhandlungen. Zugleich stimmte er zu, „dass die Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel für Frieden und Stabilität in der Region unabdingbar ist“.

Kürzlich hatte US-Außenminister Rex Tillerson direkte Gespräche mit Nordkorea ohne Vorbedingungen vorgeschlagen, sich damit aber eine Abfuhr beim US-Präsidialamt eingehandelt. Am Mittwoch musste sein Ministerium zurückrudern und erklärte, die USA seien zu Verhandlungen mit der Führung in Pjöngjang bereit, wenn die Zeit dafür gekommen sei. Dies sei aber derzeit nicht der Fall, weil Nordkorea keine Bereitschaft zur Aufgabe seiner Atom- und Raketentests gezeigt habe. Eine Ministeriumssprecherin betonte, vor Gesprächen müsse es zuerst eine „Phase der Ruhe“ ohne solche Tests geben.

Präsident Donald Trump hatte seinem Außenminister wegen dessen Bemühungen um eine diplomatische Lösung schon früher Zeitverschwendung vorgeworfen. Offizielle Position der USA ist, dass die Führung in Pjöngjang vor Gesprächen akzeptieren muss, über ein Ende des Atomwaffenprogramms zu reden. In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Spekulationen über eine bevorstehende Absetzung Tillersons gegeben.

In Pjöngjang beriet nach offiziellen russischen Angaben eine Militärdelegation aus Moskau mit der Regierung über die Umsetzung eines Vertrages von 2015 zur Verhinderung gefährlicher militärischer Aktivitäten.

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