Berlin Nordkorea verfügt nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri über nuklearfähiges Material für 10 bis 20 Atomsprengköpfe. Das Land nehme mit seinen Tests ein unkalkulierbares Risiko in Kauf, sagte die Sipri-Expertin für die Region, Shannon Kile, in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch).
Nordkorea hatte am Dienstagmorgen eine Rakete von großer Reichweite über Japan hinweg in Richtung offenes Meer abgefeuert. „Eine Missfunktion oder ein Unfall hätten dazu führen können, dass die Rakete auf japanischem Territorium aufschlägt“, sagte Kile. Zudem habe Nordkorea internationale Normen verletzt, indem es den Test zuvor weder der internationalen kommerziellen Luftfahrt noch dem Schiffsverkehr angezeigt habe.
Kile warnte vor einer „gefährlichen und potenziell destabilisierenden Entwicklung in der Region“. Nach den Bemerkungen von US-Präsident Donald Trump, Nordkorea lenke infolge der härteren Gangart der USA wohl ein, „will Nordkorea offenbar ein Zeichen der Unnachgiebigkeit setzen“. Deshalb müsse endlich ein diplomatischer Ansatz gefunden werden, um die Spannungen Schritt für Schritt zu reduzieren und die ihnen zugrunde liegenden Ursachen anzugehen, forderte die Expertin.