Notenbank Fed „Trump möchte ihn feuern“

Trump muss den Chefposten in der Notenbank Fed neubesetzen. Sein Wirtschaftsberater Gary Cohn sei nicht dafür vorgesehen – er soll sogar gefeuert werden. Cohn hatte sich für mehr Engagement gegen Rechts eingesetzt.

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Der US-Präsident ist verstimmt über die Reaktion Cohns auf seine umstrittene Rede zu den rechtsextremen Ausschreitungen von Charlottesville. Sein Wirtschaftsberater Cohn sagte später, die Regierung müsse Hass schärfer verurteilen. Quelle: AP

Washington US-Präsident Donald Trump hat für den Anfang 2018 frei werdenden Platz an der Spitze der Notenbank Fed nach Angaben von Insidern mehrere Kandidaten im Auge. Sein oberster Wirtschaftsberater Gary Cohn gehöre allerdings nicht dazu, sagten mehrere mit den Planungen vertraute Personen am Mittwochabend der Nachrichtenagentur Reuters. „Er wird es nicht werden“, sagte einer der Insider mit Verbindungen zum Präsidialamt. „Trump möchte ihn feuern.“

Der Präsident ist demnach verstimmt über die Reaktion Cohns auf seine umstrittene Rede zu den rechtsextremen Ausschreitungen von Charlottesville, für welche er „mehrere Seiten“ verantwortlich machte. Der Jude Cohn war bei der Rede anwesend und sah dabei sehr unglücklich aus. Später sagte der frühere Goldman-Sachs-Präsident, die Regierung müsse Hass schärfer verurteilen. „Der Präsident vergisst nicht“, sagte ein weiterer Insider, warum Cohn in Ungnade gefallen sei.

Trump könnte die noch von seinem Vorgänger Barack Obama geholte Fed-Chefin Janet Yellen 2018 mit einer zweiten Amtszeit belohnen. Das galt lange als undenkbar, da sie sich gegen die von Trump befürwortete Lockerung der Bankenregulierung ausgesprochen hat. Als potenzielle Nachfolgekandidaten gelten der frühere Fed-Governeur Kevin Warsh und Stanford-Ökonom John Taylor.

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