Nukleare Bedrohung US-Geheimdienste sehen USA in Reichweite Nordkoreanischer Raketen

Nach Einschätzung des US-Geheimdienstes könnte eine nordkoreanische Rakete mittlerweile wohl das Festland der USA erreichen. Das soll die Analyse des jüngsten Raketentests Nordkoreas ergeben haben.

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Nordkoreanische Flugkörper sind wohl in der Lage, die Strecke bis ans US-Festland zurückzulegen. Quelle: dpa

New York Nordkorea verfügt nach Einschätzung der US-Geheimdienste über die Fähigkeit, weite Teile des US-Festlandes mit Raketen angreifen zu können. Dies habe eine Auswertung des jüngsten Tests einer nordkoreanischen Interkontinentalrakete ergeben, erklärten zwei mit der Angelegenheit vertraute Geheimdienstler. Die am Freitag abgefeuerte Rakete habe eine größere Reichweite gehabt als diejenige, die am 4. Juli getestet wurde, sagten die Experten. Auch die erreichte Flughöhe und die Antriebskraft seien höher als bei vorherigen Raketentests. Allerdings gehe man davon aus, dass das kommunistische Regime mit der Entwicklung einer atomwaffentauglichen Langstreckenrakete eher Angreifer abschrecken als selbst angreifen wolle, erklärten die Geheimdienstvertreter. Zudem gehe es darum, internationale Legitimität zu erreichen.

Der chinesische UN-Botschafter sieht die Hauptverantwortung zur Lösung des Konflikts mit Nordkorea nicht bei der Volksrepublik. Wenn Washington und Pjöngjang die Spannungen nicht abbauten, könnten auch die Bemühungen Chinas zu keinem Ergebnis führen, sagte der chinesische Botschafter an die Vereinten Nationen, Liu Jieyi. Statt das angespannte Verhältnis zu lockern und die vom UN-Sicherheitsrat geforderten Friedensgespräche wieder aufzunehmen, verschlechtere das Handeln beider Seiten die Situation nur, so Liu. Der UN-Botschafter kritisierte, dass die USA Bedingungen setzten, um überhaupt mit Pjöngjang zu sprechen.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor China vorgeworfen, im Konflikt mit Nordkorea nicht genügend gegen das Land vorzugehen. Zudem drohte Trump der Volksrepublik mit wirtschaftlichen Vergeltungsakten. China ist für 90 Prozent des Handels mit Nordkorea verantwortlich, die Trump-Regierung hatte mehrmals an die Volksrepublik appelliert, keinen Handel mehr mit Nordkorea zu betreiben.

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