Das Versprechen, dass durch den freien Warenverkehr mehr Jobs und mehr Wohlstand für alle entstünden, habe sich nicht erfüllt. Während die Reichsten der Reichen immer wohlhabender wurden, habe sich das mittlere Haushaltseinkommen in den USA, inflationsbereinigt, seit 1989 um weniger als ein Prozent erhöht. „Wir haben die Mittelschicht enttäuscht“, sagt Stiglitz.
Was Deutsche und Amerikaner über TTIP denken
Dieser Meinung ist jeder zweite Amerikaner – aber nur jeder fünfte Deutsche.
Hier sind sich die Deutschen und die Amerikaner nahezu einige: Jeweils jeder Fünfte glaubt das.
Dieser Ansicht sind zwölf Prozent der befragten Amerikaner und 61 Prozent der Deutschen.
Seine Kritik am Freihandel sei gleichwohl nicht als Unterstützung für Donald Trump zu verstehen. Wie Stiglitz kritisiert der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber den freien Warenverkehr. „Die Probleme zu benennen, heißt nicht, die Probleme auch lösen zu können“, sagt Stiglitz.
Der Freihandel müsse „besser gemanagt“ werden. Die Politik müsse die Unternehmen, die vom Freihandel profitieren, „konsequent besteuern“, und das Geld verwenden, um die Arbeiter weiterzubilden. Trump hingegen setze mit seinen Forderungen nach niedrigeren Unternehmenssteuern und weniger Auflagen auf „eine neoliberale Politik, die die heutige Situation erst herbeigeführt“ habe.
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