Offshore-Firmen Panama Papers bringen Islands Präsident unter Druck

Islands Ministerpräsident ist bereits wegen der Enthüllungen der Panama Papers zurückgetreten. Nun wird bekannt, dass auch die Familie des Präsidenten eine Offshore-Firma besessen haben soll. Was der Politiker dazu sagt.

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Der isländische Staatspräsident hat früher erklärt, weder er noch seine Frau oder Familie hätten je Offshore-Firmen besessen. Quelle: dpa

Reykjavik Auch die Familie des isländischen Präsidenten Ólafur Ragnar Grímsson ist im Zusammenhang mit den Enthüllungen der „Panama Papers“ genannt worden. Grímssons Schwiegereltern hätten ein Juweliergeschäft in Großbritannien besessen und darüber Anteile an einer Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln gehalten, berichteten die „Süddeutsche Zeitung“ und „The Reykjavik Grapevine“. Die Kanzlei Mossack Fonseca aus Panama habe die Offshore-Firma eingerichtet.

Zuvor hatte Grímsson erklärt, weder er noch seine Frau oder Familie hätten je Offshore-Firmen besessen. Der „SZ“ sagte Grímsson, er und seine Frau hätten von der Firma nichts gewusst. Sein Schwiegervater sei bereits tot, die Schwiegermutter könne sich nicht daran erinnern.

Vor rund einer Woche hatte Grímsson angekündigt, entgegen seiner ursprünglichen Pläne bei der Wahl im Juni für eine sechste Amtszeit als Präsident kandidieren zu wollen. Das hatte er mit der politischen Unsicherheit in seinem Land begründet: Islands Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson hatte kurz zuvor wegen der Enthüllungen der „Panama Papers“ zurücktreten müssen. Im Herbst soll es deshalb vorgezogene Parlamentswahlen geben.

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