Park Geun Hye Berater von Südkoreas Ex-Präsidentin wollen zurücktreten

Der Bestechungsskandal um die aus dem Amt gehobene südkoreanische Präsidentin zieht weitere Kreise: Ihre Berater haben Regierungschef Hwang den Rücktritt angeboten.

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Die abgesetzte südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye. Quelle: AP

Neun Berater der abgesetzten südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye haben einem Medienbericht zufolge ihren Rücktritt angeboten. Entsprechende Gesuche seien dem derzeit das Präsidentenamt verwaltenden Regierungschef Hwang Kyo Ahn am Montag vorgelegt worden, schrieb die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap und berief sich dabei auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter. Auch andere Medien berichteten davon.

Hwangs Büro konnte die Meldungen zunächst nicht bestätigen. Anrufe in das Blaue Haus, dem Präsidentensitz, wurden vorerst nicht beantwortet. Park hatte als Präsidentin zehn Berater zu Themen wie Außenpolitik und Wirtschaft. Ein Posten war vakant, nachdem ein Berater im Zuge des Bestechungsskandals festgenommen worden war.

Richter des südkoreanischen Verfassungsgerichts hatten Park am Freitag ihres Amtes enthoben. Innerhalb von 60 Tagen muss das Land nun Neuwahlen abhalten, das heißt bis spätestens zum 9. Mai.

Park wird verdächtigt, einer engen Vertrauten geholfen zu haben, Geld und Vorteile von Unternehmen zu erpressen. Durch ihre Amtsenthebung ist auch ihre Immunität aufgehoben; sie dürfte sich jetzt einer direkten Ermittlung ausgesetzt sehen. Bisher hatte sie bestritten, mit einem Fehlverhalten gegen das Gesetz verstoßen zu haben und eine Aussage verweigert.

Neben Regierungsvertretern sind auch andere hochrangige Personen in den Skandal verwickelt. Unter anderem muss sich die Vertraute selbst, Choi Soon Sil, in einem Verfahren verantworten - ebenso der De-facto-Chef des südkoreanischen Samsung-Konzerns, Lee Jae Yong. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Bestechung und Veruntreuung vor.

„Auch wenn es Zeit brauchen wird, glaube ich, dass die Wahrheit ans Licht kommt“, hatte Park in einer Mitteilung gesagt. Seit der Absetzung durch das Verfassungsgericht kamen drei Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen Parks Unterstützern mit der Polizei ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

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