Parlamentswahlen in Frankreich Macrons Lager holt absolute Mehrheit

Emmanuel Macron und sein Lager haben am Sonntag ersten Prognosen zufolge die absolute Mehrheit bei der Parlamentswahl gewonnen. Insgesamt kommen er und seine Verbündeten auf 360 der 577 Sitze in der Nationalversammlung.

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Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron kann mit seinem Lager die absolute Mehrheit holen. Quelle: dpa

Paris Der französische Präsident Emmanuel Macron und sein Lager haben am Sonntag ersten Prognosen zufolge die absolute Mehrheit bei der Parlamentswahl gewonnen. Demnach kommen Macrons Partei La Republique en Marche und ihre Verbündeten in der zweiten und entscheidenden Abstimmungsrunde auf bis zu 360 Sitze der insgesamt 577 Sitze der Nationalversammlung.

Die Wahlbeteiligung lag bis 17.00 Uhr bei nur 35,3 Prozent, wie das Innenministerium mitteilte. Das sind noch weniger als im ersten Wahlgang vor einer Woche, als im gleichen Zeitraum 40,8 Prozent der Franzosen ins Wahllokal gekommen waren.

Macrons Lager hatte am vergangenen Sonntag 32,2 Prozent der Stimmen erhalten, auf Platz zwei lagen die konservativen Republikaner und ihre Verbündeten mit rund 21,6 Prozent.

Sie könnten laut einer Berechnung des Instituts Harris Interactive auf 60 bis 80 Sitze kommen. Allerdings gibt es in den Reihen der Republikaner verschiedene Lager: Manche stehen einer Zusammenarbeit mit Macron offen gegenüber, während andere auf eine klare Abgrenzung setzen.

Die Sozialisten von Macrons Vorgänger François Hollande waren schon im ersten Wahlgang dramatisch abgestürzt, Umfrageinstitute sahen die moderate Linke und die Grünen zusammen bei höchstens 35 Sitzen.

Sechs Wochen nach Macrons Wahl zum Staatschef galt eine absolute Mehrheit für seine Partei La République en Marche und die verbündete Mitte-Partei MoDem in der Nationalversammlung als sicher. Meinungsforscher rechneten damit, dass beide Parteien zusammen mindestens 400 der 577 Mandate in der ersten Parlamentskammer bekommen. Zwei Institute hielten sogar bis zu 470 Sitze für möglich. Dagegen müssen die traditionellen Regierungsparteien der bürgerlichen Rechten und der Sozialisten mit einer weiteren herben Niederlage rechnen.

Präsident Macron gab seine Stimme am Vormittag im Badeort Le Touquet am Ärmelkanal ab. Anders als im ersten Wahlgang begleitete seine Frau Brigitte ihn diesmal nicht mit ins Wahllokal.

Bei der Parlamentswahl wird in 577 Wahlkreisen jeweils ein Abgeordneter gewählt. Es gilt ein reines Mehrheitswahlrecht - das macht es für kleine Parteien schwer, Mandate zu gewinnen. Nur vier Sitze wurden bereits in der ersten Runde vor einer Woche vergeben, im Rest der Wahlkreise waren Stichwahlen nötig.

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