Polen Präsident warnt vor Epidemien durch Flüchtlinge

Polen diskutiert über gesundheitliche Gefahren durch Flüchtlinge. Ex-Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski hat das Thema aufgebracht. Eine Woche vor der Parlamentswahl springt Präsident Andrzej Duda auf den Zug auf.

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Eine Woche vor der Parlamentswahl in Polen hat sich der konservative Präsident Andrzej Duda die Warnungen vor Gesundheitsgefahren für die polnische Bevölkerung durch die eintreffenden Flüchtlinge zu eigen gemacht. Die derzeitige Regierung müsse klarstellen, ob die Bevölkerung „vor allen Risiken von Epidemien geschützt“ sei, sagte Duda am Sonntag dem Nachrichtensender TVN24. Die „Sicherheit der Bürger“ sei „die wichtigste Frage“, sowohl die materielle wie auch die körperliche und gesundheitliche.

Die rechtskonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Ex-Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski setzt bei der Wahl am kommenden Sonntag auf einen Sieg gegen die amtierende Ministerpräsidentin Ewa Kopacz von der Bürgerplattform (PO). In den jüngsten Umfragen liegt die PiS mit bis zu 36 Prozent klar vor der PO mit 22 Prozent.

Kaczynski hatte in der vergangenen Woche das Thema gesundheitlicher Gefahren durch die Flüchtlinge aufgebracht. Sie brächten "Cholera auf die griechischen Inseln, die Ruhr nach Wien, verschiedenartige Parasiten", sagte Kaczynski.

Polen hatte lange Zeit kaum Flüchtlinge aufgenommen. Schließlich erklärte sich die Regierung in Warschau bereit, bis zu 7000 Flüchtlinge aufzunehmen. Die Opposition kritisierte dies mit dem Hinweis, die Entscheidung sei „ohne das Einverständnis der Polen“ erfolgt.

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