Präsident Moon Jae-in „Wir sind uns der Besorgnisse Chinas bewusst“

Die mögliche Stationierung eines US-Raketenabwehrsystems in Südkorea hatte zu Differenzen mit China gesorgt. Südkoreas Präsident Moon Jae In ist sich indes der Besorgnisse Chinas bewusst und will die Thematik besprechen.

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Der neugewählte südkoreanische Präsident Moon Jae-in telefonierte mit Chinas Präsidenten Xi Jinping. Quelle: dpa

Seoul Südkoreas neuer Präsident Moon Jae-in will mit China über die umstrittene Aufstellung eines neues US-Raketenabwehrsystems in seinem Land reden. Der Streit um das System THAAD könne leichter beigelegt werden, „wenn es keine weiteren Provokationen durch Nordkorea gibt“, sagte Moon laut einem Sprecher in einem Telefongespräch mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping am Donnerstag.

Demnach will Moon eine Delegation nach Peking entsenden, um über THAAD und den Atomstreit mit Nordkorea zu reden. Mit Xi habe er sich zudem darauf geeinigt, dass beide Regierungen so bald wie möglich je einen Sondergesandten ins andere Land schickten.

Das THAAD-System dient der Abwehr von Kurz- und Mittelstreckenraketen. Es soll Südkorea vor Bedrohungen durch nordkoreanische Raketen verteidigen. Allerdings sieht China durch THAAD seine Sicherheitsinteressen bedroht, weil das Frühwarnsystem auch Pekings Raketenpotenzial erfasst. Damit würde beispielsweise die Fähigkeit Chinas reduziert, Militärschläge gegen US-Streitkräfte im Pazifik zu führen. China hatte gegen die Aufstellung der THAAD-Batterie in Südkorea Ende April protestiert.

Die Stationierung geht auf eine Einigung Südkoreas mit seinem Verbündeten USA unter Moons Vorgängerin Park Geun Hye zurück. Moon, der die Wahl am Dienstag gewann, hatte zuvor gefordert, die Stationierung der nächsten Regierung zu überlassen.

„Wir sind uns der Besorgnisse Chinas wegen der THAAD-Stationierung bewusst“, sagte er zu Xi. Er hoffe, beide Seiten können durch Gespräche das gegenseitige Verständnis verstärken. Xi gratuliert dem linklsliberalen Politiker zum Wahlsieg. Er habe Moon zu einem offiziellen Besuch nach Peking eingeladen, sagte der Sprecher.

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