Preise fallen um 0,3 Prozent Inflation in Japan in weiter Ferne

Nicht mehr nur die Ölpreise tragen zu fallenden Preisen in Japan bei. Auch andere Güter werden billiger, die Sorge vor Deflation als Wachstumsbremse verstärkt sich.

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Ware in einem japanischen Geschäft. Quelle: Reuters

Tokio Die japanischen Verbraucherpreise sind im April im Jahresvergleich den zweiten Monat in Folge gesunken. Die Kernrate fiel nach Daten des japanischen Innenministeriums vom Freitag um 0,3 Prozent. Den gleichen Rückgang hatte es März gegeben.

Damit fiel das Minus der sogenannten Kernrate zwar leicht geringer aus, als die Prognose von Analysten, die einen Rückgang von 0,4 Prozent erwartet hatten. Die neuen Daten steigern dennoch den Druck auf die Zentralbank, weitere Anreize zu schaffen, um das Ziel einer Preisteuerung von zwei Prozent zu erreichen. Die Kernrate berücksichtigt zwar Energiekosten, nicht aber die üblicherweise stark schwankenden Lebensmittelpreise.

Die fragile wirtschaftliche Erholung der japanischen Wirtschaft könnte auch Überlegungen von Ministerpräsident Shinzo Abe Auftrieb geben, die für kommendes Jahr geplante Mehrwertsteuererhöhung zu verschieben.

„Der jetzige Rückgang ist nicht nur durch den Ölpreis verursacht, sondern durch Preisrückgänge auch bei anderen Gütern. Dies ist ein Zeichen dafür, dass Japan wieder in die Deflation zurückfällt“, sagte der Chefökonom von SMBC Nikko Securities, Junichi Makino.

Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal des Jahres nur knapp der Rezession entgangen. Viele Analysten erwarten auch im zweiten Quartal kaum Wachstum.

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