Provokation Nordkorea bestätigt Raketentest

Nordkorea hat den erneuten ballistischen Raketentest bestätigt. Staatschef Kim Jong Un sei beim Start anwesend gewesen. Die US-Regierung kündigt eine entschlossene Reaktion an - will eine Eskalation aber vermeiden.

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TV-Berichte in Südkorea über den neuen Raketentest des Nachbarn. Quelle: Reuters

Seoul Nordkorea hat den Raketentest am Wochenende und damit einen erneuten Verstoß gegen UN-Resolutionen bestätigt. Dabei habe es sich um die Erprobung eines neuen Geschosses mit mittlerer bis längerer Reichweite gehandelt, das mit einem Atomsprengkopf bestückt werden könne, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag.

Der Test der Rakete vom Typ Pukguksong-2 am Sonntag sei erfolgreich gewesen. Machthaber Kim Jong Un habe ihn persönlich überwacht. Die Rakete sei zum Schutz der Nachbarländer in einem steilen Winkel gestartet worden. Sie wurde im Westen des abgeschotteten Landes abgefeuert und stürzte nach rund 500 Kilometern östlich der Küste ins Japanische Meer. Südkoreanischen Militärvertretern zufolge erreichte sie eine Höhe von 550 Kilometern.

Der Test wurde international verurteilt. Die USA kündigten eine entschlossene Reaktion wie womöglich weitere Sanktionen an. Eine Eskalation solle aber vermieden werden, sagte ein Regierungsvertreter. Man habe mit einer solchen Provokation nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump gerechnet.

Beobachter werteten Nordkoreas Aktion als Versuch einer Machtprobe mit dem neuen US-Präsidenten, der am Wochenende Japans Ministerpräsident Shinzo Abe zu Gast hatte. Abe verurteilte den Raketentest scharf. Trump erklärte, die USA stünden zu „100 Prozent“ hinter Japan.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel warf Nordkorea vor, auch 2017 seine Völkerrechtsbrüche fortzusetzen. Er forderte die kommunistische Führung in Pjöngjang auf, "zur Vernunft zu kommen und alle Sicherheitsratsresolutionen in vollem Umfang zu respektieren." Bereits im vergangenen Jahr hatte Nordkorea mehr als zwanzig Raketentests und zwei Atomtests absolviert - soviel wie nie zuvor - und damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen (UN) verstoßen.

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