Putsch in der Türkei Asyl von Nato-Soldaten soll abgelehnt werden

Die Türkei forderte Deutschland wenige Tage vor dem Besuch der Bundeskanzlerin in Ankara dazu auf, Asylanträge türkischer Nato-Soldaten abzulehnen. Bisher haben rund 40 Soldaten Asyl in Deutschland beantragt.

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Die Türkei forderte die Bundesrepublik dazu auf Asylanträge türkischer Nato-Soldaten abzulehnen. Gleichzeitig warnte Verteidigungsminister Fikri Isik vor Konsequenzen, sollten die Anträge angenommen werden. Quelle: dpa

Istanbul Wenige Tage vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Ankara hat die Türkei Deutschland aufgefordert, die Asylanträge von türkischen Nato-Soldaten abzulehnen. „Sie dürfen die Asylanträge auf keinen Fall annehmen“, sagte der türkische Verteidigungsminister Fikri Isik nach Berichten des Senders CNN Türk vom Montag. Den Anträgen stattzugeben „würde sehr ernste Folgen mit sich bringen“. Isik zufolge werden die Soldaten beschuldigt, Teil einer Organisation zu sein, die für den Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 verantwortlich sein soll.
Etwa 40 in Nato-Einrichtungen stationierte türkische Soldaten haben in Deutschland Asyl beantragt, wie der „Spiegel“ und das ARD-Magazin „Report Mainz“ am Sonntag berichteten. Demnach handelt es sich größtenteils um ranghohe Militärs. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist heikel, da Merkel am Donnerstag - einen Tag vor dem EU-Gipfel auf Malta - zu politischen Gesprächen in die Türkei reist. Die türkische Führung sieht den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen als Drahtzieher des Putschversuchs.

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