Santiago Chile bekommt erstmals seit Jahrzehnten eine schwächere Bonitätsnote verpasst. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) gab am Donnerstag eine Senkung ihrer Bewertung für die langfristigen Schuldtitel des Landes in ausländischen Währungen bekannt. Demnach wird das reichste Land Lateinamerikas nur noch mit „A+“ eingestuft nach bislang „AA-“.
Damit ist Chile aber immer noch ein Haushaltsmusterschüler. Seine Kreditwürdigkeit sei weiter höher als die aller anderen Länder der Region und auf demselben Niveau wie die mehrerer finanzstarker europäischer Staaten, betonte Finanzminister Rodrigo Valdes.
Chiles Wirtschaft ist stark von den Ausfuhren abhängig. Derzeit leidet sie unter einem schwachen Geschäftsklima und niedrigen Preisen für das Hauptexportgut Kupfer. S&P begründete die Herabstufung mit einem anhaltend gedämpften Wachstum, das auf die Staatseinnahmen drücke. Im November steht die Präsidentenwahl an. Amtsinhaberin ist Michelle Bachelet, die eine Mitte-Links-Regierung führt.