Razzia in Australien Sympathisant finanzierte IS-Kämpfer in Syrien

Ein neuer Anti-Terror-Einsatz, neue Hausdurchsuchungen in Australien: die Polizei rückt gegen Sympathisanten der IS-Terrormiliz vor. Einer, der Kämpfer in Syrien finanziell unterstützt hat, wird verhaftet.

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Die australische Polizei stürmte sieben verschiedene Häuser und Wohnungen in der Umgebung von Melbourne. Quelle: ap

Sydney Nach einer neuen Anti-Terror-Razzia in Australien ist ein Mann am Dienstag wegen finanzieller Unterstützung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeklagt worden. Mehr als 100 Beamte hatten im Morgengrauen sieben verschiedene Häuser und Wohnungen in der Umgebung von Melbourne gestürmt und einen 23-Jährigen festgenommen. Nach Angaben der Polizei hatte er umgerechnet mehr als 8000 Euro gesammelt, um einen amerikanischen Extremisten zu unterstützen, der für die IS in Syrien kämpft.

Anders als im September, als die Polizei mit einem Großeinsatz nach eigenen Angaben einen bevorstehenden Anschlag vereitelte, bestand diesmal keine Gefahr für die Öffentlichkeit, betonte die Polizei. Bei dem größten Anti-Terror-Einsatz ihrer Geschichte hatte die Polizei am 18. September in Sydney 15 Menschen festgenommen.

Sie geht davon aus, dass einer von ihnen kurz davor stand, auf offener Straße einen Passanten zu entführen und zu enthaupten. Durchsuchungen gab es an dem Tag auch in Brisbane. Dort kommt im November der G20-Gipfel unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen.

„Wir betonen, dass es keinerlei Hinweis gibt, dass dieser Mann einen Terroranschlag plante“, teilte die Polizei in Melbourne mit. Der 23-Jährige habe auch keine Verbindungen zu dem 18-Jährigen Terrorverdächtigen, der vergangene Woche mit einem Messer auf zwei Polizisten losgegangen war und dabei erschossen wurde. Vor Gericht sprach die Polizei von abgehörten Telefonaten und Abschriften von SMS-Nachrichten. „Wir haben bei den Durchsuchungen jede Menge elektronischer Beweismittel sichergestellt“, sagte der Vizechef der Bundespolizei, Neil Gaughan.

Australien hat die Pässe von einigen Dutzend eingebürgerten Landsleuten eingezogen, um sie daran zu hindern, sich der IS-Terrormiliz in Syrien und dem Irak anzuschließen.

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