Rekord bei Erwerbstätigen Deutschland arbeitet

Der Boom auf dem deutschen Arbeitsmarkt setzt sich fort: 43,4 Millionen Beschäftigte sorgen für den höchsten Stand der Erwerbstätigkeit seit der Wiedervereinigung – dazu trägt auch die Zuwanderung aus dem Ausland bei.

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Seit zehn Jahren kennt der deutsche Arbeitsmarkt nur einen Trend: nach oben. Quelle: dpa

Wiesbaden/Düsseldorf Um Lohn und Brot brauchten sich die meisten Deutschen im vergangenen Jahr keine Sorgen zu machen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der inländischen Erwerbstätigen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr um 425.000 oder ein Prozent auf rund 43,4 Millionen. Damit setzt sich der seit mehr als zehn Jahren anhaltende Aufwärtstrend fort.

Zusätzliche Jobs entstanden im vergangenen Jahr vor allem in Dienstleistungsberufen (plus 426.000 Erwerbstätige). Den größten absoluten Anteil daran hatten Bereiche wie Erziehung und Gesundheit (plus 200.000).

Auch in Handel und Gastgewerbe (plus 105.000) ging es nach oben. Im produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) hingegen stagnierte die Zahl der Erwerbstätigen auf dem Niveau von 2015. Weniger Erwerbstätige als ein Jahr zuvor wurden 2016 in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei gezählt (minus 17.000).

Eine gesteigerte Erwerbsquote der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte hätten demografische Effekte ausgeglichen.

Dazu beigetragen hat auch das Gastarbeiterprogramm der Bundesregierung. Die Bundesregierung hatte mit dem Gastarbeiterprogramm auf die im Jahr 2015 stark gestiegene Zahl von Asylbewerbern aus dem Westbalkan reagiert. Da die allermeisten der Arbeit wegen nach Deutschland gekommen waren, hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) deren Asylanträge fast zu 100 Prozent abgelehnt.

Die Neuregelung erlaubt jetzt Männern und Frauen aus dem Westbalkan, als Arbeitsmigranten nach Deutschland zu kommen – vorausgesetzt, sie haben in den vergangenen zwei Jahren keine Leistung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen.

Die Gruppe mit der höchsten Beschäftigungsquote stellen Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien. 62 Prozent von ihnen unter 65 Jahren waren im August in Arbeit, Tendenz steigend. Das liegt nur wenig unter dem Gesamtdurchschnitt von 65 Prozent für Deutsche, EU-Bürger und Ausländer aus nicht EU-Ländern zusammengenommen.

Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich dank stabiler Konjunktur seit Monaten in bester Verfassung. Nach jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im November 2,532 Millionen Männer und Frauen arbeitslos gemeldet – so wenige wie zuletzt vor 25 Jahren.

Die Arbeitslosenquote sank auf 5,7 Prozent. 2017 wird nach Einschätzung von Ökonomen die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 300 000 und 400 000 zunehmen. Dennoch könnte die Arbeitslosigkeit steigen, weil mehr Flüchtlinge nach Jobs suchen.

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