Chisinau Kurz vor der Parlamentswahl in der Republik Moldau haben die Behörden eine führende prorussische Oppositionspartei von der Abstimmung an diesem Sonntag ausgeschlossen. Ein Gericht in der Hauptstadt Chisinau entzog der Partei Patria (Heimat) am Donnerstag die Registrierung, wie örtliche Medien berichteten.
Die Partei um den Geschäftsmann Renato Usatii soll für den Wahlkampf umgerechnet mehr als 400.000 Euro aus dem Ausland erhalten und das Geld nicht deklariert haben. Usatii wies den Vorwurf als „Provokation“ zurück. Er kündigte rechtliche Schritte an.
Patria hätte Umfragen zufolge bei der Wahl bis zu 15 Prozent erhalten können. Der Urnengang gilt als Richtungswahl in dem Land zwischen der Ukraine und dem EU-Mitglied Rumänien. Moldaus proeuropäische Regierung will einen EU-Beitritt, die Opposition will die Ex-Sowjetrepublik Russland annähern. Mit dem Ausschluss Patrias verliert das prorussische Lager eine ihrer stärksten Kräfte.