Rettungspaket Zypern will Auflagen für Euro-Finanzhilfe vermeiden

Während für EU-Diplomaten die Flucht des Landes unter den Rettungsschirm kein "Bankenrettungsprogramm light" zur Folge haben soll, lehnt der zyprische Präsident Bedingungen ab, die er als ungerecht ansieht.

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Es gibt Streit um die Bedingungen für das Rettungspaket für Zypern. Quelle: dpa

Brüssel Streit um die Bedingungen für das Rettungspaket für Zypern: Während für EU-Diplomaten die Flucht des Landes unter den Euro-Rettungsschirm kein bloßes "Bankenrettungsprogramm light" zur Folge haben soll, lehnte der zyprische Präsident Dimitris Christofias Bedingungen ab, die er als ungerecht ansieht. Zypern verfolge einen ausgeglichenen Ansatz und wolle die Last der Krise nicht ausschließlich den Arbeitern aufbürden, sagte Christofias am Freitag. Finanzminister Vassos Shiarly fügte hinzu, dass die Bedingungen für Zypern nicht so hart sein würden, wie etwa jene für Griechenland, weil die Situation des Landes eine andere sei. Zypern brauche Geld, um seine Banken zu retten, nicht wegen seines hohen Schuldenniveaus, sagte Shiarly.

Anders klang das hingegen in Brüssel. "Das ist kein nur auf die Banken bezogenes Paket, sondern Zypern hat einen Vollantrag gestellt", hieß es am Freitag in Diplomatenkreisen auf die Frage, ob die Regierung in Nikosia ähnlich wie Spanien mit gelockerten und auf den Finanzsektor beschränkten Auflagen rechnen könne. Es gehe nicht um "ein spezifisches Instrument", sondern um ein umfängliches Programm" mit "umfassender Konditionalität". Wie genau dies aussehen könne, werde nach Abschluss der laufenden Prüfung durch die Troika entschieden. Parallel versucht Zypern auch noch, sich einen Kredit von Russland zu sichern, der nicht an Sparauflagen gebunden ist.

Seit Wochenbeginn ermitteln die Buchprüfer der EU-Kommission, Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds im Land den Finanzbedarf des zyprischen Staats und der angeschlagenen Banken. Wegen der laufenden Bestandsaufnahme erwarten Diplomaten bei dem Treffen der Euro-Finanzminister am Montag in Brüssel auch noch keinen Beschluss zum Rettungsprogramm für Nikosia.

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