Rex Tillerson USA werden bis September auf russische Forderung reagieren

Erstmals nach dem Beschluss neuer US-Sanktionen gegen Russland sind die Außenminister der Länder aufeinandergetroffen. Dabei ging es unter anderem auch um die geforderte Reduzierung von US-Botschaftspersonal.

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Der amerikanische Außenminister ist am Rande des Asean-Gipfels in Manila mit seinem russischen Amtskollegen zu Gesprächen zusammengekommen. Quelle: Reuters

Manila Die USA werden nach Angaben von Außenminister Rex Tillerson bis spätestens September auf die Forderung Moskaus nach Verringerung des diplomatischen Personals in US-Botschaften in Russland reagieren. Er habe seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow „mehrere klarstellende Frage“ gestellt, sagte Tillerson Reportern, nachdem er Sonntag am Rande des Asean-Gipfels in Manila mit Lawrow zusammengetroffen war. Er habe Lawrow zudem gesagt, die USA hätten noch nicht entschieden, wie sie auf die Forderung reagieren würden.

Mit den Sanktionen sollte Russland für seine mutmaßliche Einmischung in die US-Wahl 2016 und sein militärisches Vorgehen in der Ukraine und in Syrien bestraft werden. Putin hatte als Reaktion auf die Ende Juli vom Kongress beschlossenen Strafmaßnahmen bekanntgegeben, dass die USA ihr Botschafts- und Konsulatspersonal in Russland um 755 Personen verringern müssten. Es gibt jedoch Verwirrung um die Zahl, da vermutet wird, dass die USA ohnehin weit weniger Personal in Russland haben.

Russland habe zudem „etwas Bereitschaft“ signalisiert, eine Lösung für den Konflikt in der Ukraine zu finden, so Tillerson. Die USA seien offen, mit allen an dem Konflikt beteiligten Parteien zu sprechen. So solle der Eindruck verhindert werden, dass die USA versuchen würden, ein Nebenabkommen abzuschließen, bei dem Interessen einer Gruppe nicht beachtet würden. Die USA und Russland hätten jedoch große Meinungsverschiedenheiten, auch bei dem Thema Ukraine, sagte Tillerson.

Lawrow hatte nach dem Treffen mit Tillerson bereits angekündigt, dass die US-Regierung ihren Sonderbeauftragten für die Ukraine, Kurt Volker, für Verhandlungen nach Moskau schicken werde. Russland und die USA hätten zudem vereinbart, einen ausgesetzten diplomatischen Kanal auf höchster Ebene wiederzubeleben, sagte Lawrow.

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