Roland Berger Beratung im großen Stil

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Rückzug nach 43 Jahren

Roland-Berger-Chef Martin Quelle: dpa

Nachdem Berger 2003 bereits den Chefsessel an Burkhard Schwenker abgegeben hatte, trat der Gründer im August 2010 auch als Aufsichtsratsvorsitzender ab - und überließ die Unternehmensspitze anderen. Damit zog sich Deutschlands bekanntester Berater mit 72 Jahren aus dem aktiven Geschäft zurück und wurde Ehrenvorsitzender des Unternehmens.

Der Rückzug Bergers bedeutete für das Unternehmen eine Neustrukturierung: Die Entscheidung fiel gegen die Einzelspitze und für eine Führungsmannschaft. An der Spitze der Beratungsfirma steht heute das internationale "Executive Committee", das von Martin C. Wittig als Vorstandschef (seit August 2010) und von Burkhard Schwenker (seit August 2010) als Aufsichtsratsvorsitzender angeführt wird.

Auch zur europäischen Schuldenkrise hat sich die Beratungsfirma schon früher Gedanken gemacht: Zuletzt machte das Beratungsunternehmen auf sich aufmerksam, weil sie die Diskussion zur Gründung einer europäischen Ratingagentur belebte. Nach anhaltender Kritik an den US-amerikanischen Ratingagenturen waren diese Pläne als Alternative zu Moody's und Co diskutiert worden.

Der Plan zur europäischen Ratingagentur

Im Juni dieses Jahres hatte es deshalb auch Sondierungsgespräche von Roland Berger Strategy Consultants mit Vertretern der hessischen Landesregierung gegeben, um eine derartige europäische Ratingagentur in Frankfurt am Main zu gründen. Mit Erfolg.

Bereits im Frühjahr 2012 soll die Agentur als unabhängige Stiftung erste Länderratings vorlegen und damit die Vormachtsstellung von Fitch, Moody's und Standard & Poor's beenden. Ab 2013 sollen dann auch Bewertungen von Unternehmen hinzukommen. "Bis Ende 2011 werden wir ein Konsortium von bis zu 25 Teilnehmern gebildet haben, die je zehn Millionen Euro investieren", sagte Markus Krall, Partner der Unternehmensberatung Roland Berger. Insgesamt soll der Aufbau nach Medienberichten rund 300  Millionen Euro kosten.

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