Rotterdam Nach einer Terrorwarnung der spanischen Polizei ist am Mittwochabend in Rotterdam ein Rockkonzert abgesagt worden. In der Nähe des Veranstaltungsortes sei ein Kleinlaster mit verdächtigen Gasflaschen entdeckt worden, teilte Bürgermeister Ahmed Aboutaleb bei einer Pressekonferenz mit. Zuvor habe es eine konkrete Warnung der spanischen Polizei im Zusammenhang mit dem geplanten Konzert der US-amerikanischen Band Allah-Las gegeben.
Nach Angaben des Bürgermeisters hat der von der Polizei beschlagnahmte Kleinlaster spanische Kennzeichen. Der Fahrer, ein Spanier, sei festgenommen worden.
Ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit dem Konzert gibt oder der Wagen zufällig in der Nähe war, müsse sich noch zeigen, sagte Aboutaleb. Er wolle keine voreiligen Schlüsse ziehen, vielleicht gehöre der Wagen auch einem Schlosser oder Schweißer.
Wegen der Terrorwarnung riegelten Einsatzkräfte den Veranstaltungsort „Maassilo“ ab, in dem die Rockband vor rund 1000 Zuschauern auftreten sollte. Die Lage sei unter Kontrolle, hieß es in der Nacht zum Donnerstag.
Die Musiker aus Kalifornien verließen den Ort unter Polizeischutz. Das Konzert hatte noch nicht begonnen, als entschieden wurde, den Auftritt abzublasen. Als die Absage bekanntgemacht wurde, waren erst wenige Konzertbesucher vor Ort. Das Trio war noch am Dienstag in Groningen aufgetreten, berichtete die Zeitung „De Telegraaf“.
Bandname erregt Anstoß
Die 2008 gegründete Band sei bereits mehrfach von Muslimen wegen des Namens Allah-Las angefeindet worden. Bandmitglieder sagten der britischen Zeitung „The Guardian“ letztes Jahr in einem Interview, dass sie sich für das Wort Allah entschieden hätten, weil sie einen Bandnamen wollten, der heilig klinge. Ihnen sei nicht bewusst gewesen, dass er Anstoß erregen könnte.
„Wir erhalten E-Mails von Muslimen, hier in den USA und der ganzen Welt, die sagen, dass sie sich gekränkt fühlten, aber das war absolut nicht unsere Absicht“, sagte Frontsänger Miles Michaud.
Die Terrorwarnstufe wurde in den Niederlanden zunächst nicht erhöht. Sie steht bereits auf der vierten von fünf Stufen. Nach dem Terroranschlag in Barcelona am 17. August mit einem Lieferwagen hatte die spanische Polizei in einem von einer mutmaßlichen Terrorzelle genutzten Haus 120 Gasflaschen und Sprengstoff gefunden.