Rubelkrise und Sanktionen Deutsche Wirtschaft erwartet Export-Einbruch nach Russland

Deutsche Unternehmen leiden laut Industrie und Handelskammertag unter der „dramatisch sinkenden Kaufkraft“ der Russen. Für 2015 rechnet der Verband mit einem starken Rückgang der Exporte.

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Das Container Terminal im Hamburger Hafen: Das Export-Geschäft mit Russland läuft schlecht. Auch für 2015 sieht es nicht gut aus. Quelle: dpa

Berlin Angesichts von Rubelverfall und sinkender Kaufkraft rechnet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag mit drastischen Rückgängen bei deutschen Exporten nach Russland. In diesem Jahr werde das Minus etwa 20 Prozent betragen, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Deutsche Unternehmen litten unter der „dramatisch sinkenden Kaufkraft“ der Russen. Für das kommende Jahr trübten sich die Geschäftsaussichten in Russland weiter ein. Investitionen gingen zurück.

„Deutsche Autofabriken sind bereits seit einigen Wochen auf Kurzarbeit geschaltet oder entlassen Mitarbeiter“, sagte Treier. Die Sanktionen gegen Russland wirkten als Katalysator dieser Entwicklung, die sich allerdings bereits zuvor abgezeichnet hätte. Noch stiegen vor allem bei Konsum- und Gebrauchsgütern die Umsätze, weil russische Bürger ihr Geld noch ausgäben, bevor es weiter an Wert verliere. „Diese Entwicklung wird jedoch befristet sein, bis Ersparnisse aufgebraucht sind“, warnte Treier.

Die Erlöse deutscher Firmen in Russland gingen zurück, weil sie in Euro nur noch die Hälfte dessen wert seien, was sie vor Jahresfrist einbrachten. Mit Blick auf die wirtschaftliche Stabilität warnte der DIHK, Russland verbrauche zunehmend seine Reserven. Devisen würden nicht in dem Maße ins Land zurück fließen wie in der Vergangenheit. Auch zur Finanzierung des Haushalts sei wegen des Preisrutsches bei Erdöl ein Rückgriff auf die Reserven nötig.

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