Russisches Gericht Greenpeace-Aktivisten bleiben weiter hinter Gittern

Keine Aussicht auf Freiheit: Die russische Justiz bleibt im Streit mit den Umweltschützern von Greenpeace hart. Der Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis sorgt international weiter für Aufsehen.

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Greenpeace-Mitglieder in Frankfurt am Main mit einem Transparent vor dem russischen Konsulat. Mehrere Dutzend Demonstranten protestierten für die Freilassung von 30 Greenpeace-Aktivisten in Russland. Quelle: dpa

Moskau Nach dem Greenpeace-Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis hat ein russisches Gericht erste Beschwerden gegen die Untersuchungshaft der Aktivisten abgelehnt. Die russische Ärztin Jekaterina Saspa und ihr Landsmann Denis Sinjakow, ein bekannter Fotograf, müssten nun bis Ende November hinter Gittern bleiben, entschied das Gericht in der Stadt Murmansk am Dienstag. Das teilte Greenpeace bei Twitter mit.

Den Inhaftierten drohen bis zu 15 Jahre Haft wegen bandenmäßiger Piraterie, nachdem sie an einer Ölplattform im Nordpolarmeer ein Transparent befestigen wollten.

Sinjakows Anwalt überreichte dem Gericht Unterschriften von 300 russischen Journalisten, die eine Aufhebung der Untersuchungshaft forderten. Der Fotograf war von Greenpeace angeheuert worden, um die Protestfahrt des Aktionsschiffs „Arctic Sunrise“ zu dokumentieren.

In Murmansk wurden am Dienstag noch weitere der insgesamt 30 Haftbeschwerden verhandelt. Nach dem Protest im Nordpolarmeer vor knapp drei Wochen hatte die russische Justiz alle 28 Aktivisten an Bord der „Arctic Sunrise“ sowie zwei Reporter angeklagt. Sie weisen die Vorwürfe zurück. Die Umweltschützer hatten sich am Vortag über miserable Haftbedingungen beschwert.

Das Außenministerium in Paris betonte unterdessen, dass es „die persönliche und juristische Situation“ um den inhaftierten französischen Aktivisten Francesco Pisanu genauestens verfolge. Zuvor hatte sich die Bundesregierung besorgt über das Vorgehen der russischen Justiz gezeigt. Deutsche waren nicht an Bord der „Arctic Sunrise“.

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