Russland „Deutsche Welle“ könnte unter neues Mediengesetz fallen

Mitarbeiter des russischen Auslandssenders RT müssen sich in den USA als ausländische Agenten registrieren. Als Reaktion darauf will Moskau ein neues Mediengesetz erlassen, das auch die „Deutsche Welle“ betreffen könnte.

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Möglicherweise müssen sich Mitarbeiter des Senders in Russland bald als ausländische Agenten registrieren. Quelle: dpa

Moskau Vertreter ausländischer Medien wie etwa der „Deutschen Welle“, von „CNN“ und Radio „Free Europe“ in Russland könnten nach Angaben des Abgeordneten Andrei Isajew unter das angekündigte neue Mediengesetz fallen und sich als ausländische Agenten registrieren lassen müssen. Das sagte der ranghohe Abgeordnete der Regierungspartei Geeintes Russland am Montag der Nachrichtenagentur Ria. Vergangene Woche hatte Staatsduma-Präsident Wjatscheslaw Wolodin damit gedroht, dass Mitarbeiter einiger US- und anderer ausländischer Medien zu ausländischen Agenten erklärt werden könnten. Ein entsprechendes Gesetz könnte in den kommenden Tagen verabschiedet werden. Demnach müssten die Medien regelmäßig vollständig Auskunft geben über ihre Geldgeber, Finanzausstattung und Personal. Aus dem Ausland finanzierte Nichtregierungsorganisationen werden in Russland bereits seit 2012 durch ein Gesetz dazu verpflichtet.

Russische Abgeordnete haben die Maßnahme als Vergeltung für die Anweisung des US-Justizministeriums bezeichnet, nach der sich die Mitarbeiter des staatlichen russischen Auslandssenders RT in den USA als ausländische Agenten registrieren lassen müssen. Die USA hatten damit auf Berichte ihrer Geheimdienste über versuchte russische Beeinflussung der Präsidentschaftswahlen zugunsten des späteren Wahlgewinners Donald Trump reagiert. Russland hat alle Vorwürfe der Wahlbeeinflussung zurückgewiesen und das Vorgehen gegen RT als unfreundlichen Akt scharf kritisiert.

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