Geringe Lebenserwartung
Russische Männer sterben früh – sehr früh. Sie haben mittlerweile nicht mal mehr eine Lebenserwartung von 65 Jahren, in den Genuss der deutschen Rente würden sie in der Regel gar nicht mehr kommen. Das liegt maßgeblich daran, dass insbesondere russische Männer (die Lebenserwartung der Frauen liegt deutlich höher) legendär ungesund leben – sie rauchen viel, trinken noch mehr, sie ernähren sich schlecht.
Doch sehen Ökonomen und Forscher auch einen Zusammenhang zur mauen Entwicklung der Wirtschaft. Der Umstand, dass die Zahl der Selbstmorde unter russischen Männern hoch liegt, mag etwa auch mit ökonomischer Perspektivlosigkeit zu tun haben.
Misstrauen gegenüber Marktwirtschaft
Angesichts solcher Entwicklungen und Zahlen ist eine gewisse Nostalgie gegenüber der Sowjetära in der russischen Bevölkerung wenig überraschend. Eine Umfrage des Levada-Instituts hat ergeben, dass mehr als die Hälfte der Befragten „Staatsplanung“ für ein bevorzugtes Wirtschaftsmodell halten. Nur rund jeder vierte russische Bürger hält hingegen die Marktwirtschaft – und Privateigentum - für einen Segen.
Läuft für Putin
Einer hingegen sollte die Institution des Privateigentums vehement verteidigen, denn zuverlässigen Berichten zufolge hat er davon jede Menge angehäuft: Präsident Wladimir Putin. Bill Bowder, ein amerikanischer Hedgefonds-Gründer, der in Russland sehr aktiv war und die Vermögensstruktur des Landes gut kennt, hat gerade in einem CNN-Interview eine atemberaubende Zahl in den Raum gestellt: 200 Milliarden Dollar. Auf diesen Betrag schätzte Bowder das Putin-Vermögen.
Damit wäre der russische Präsident nicht nur der reichste Mann Russlands, sondern gleich der ganzen Welt – weit vor Microsoft-Gründer Bill Gates, der als reichste Privatperson auf ein mickriges Vermögen von rund 80 Milliarden Dollar kommt.