„Säuberung“ in der Türkei Fast 650 Juristen zur Fahndung ausgeschrieben

Tausende Staatsbedienstete in der Türkei sind bereits suspendiert oder inhaftiert – doch nach einigen fahnden die Behörden noch. Darunter: 648 Richter und Staatsanwälte des sogenannten Hohen Rats.

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Am Mittwoch ließ die türkische Führung 648 Richter und Staatsanwälte suspendieren, seit heute sind sie zur Fahndung ausgeschrieben. Quelle: dpa

Istanbul Nach dem Putschversuch in der Türkei sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu 648 Richter und Staatsanwälte zur Fahndung ausgeschrieben worden. Die Staatsanwaltschaft ermittele wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Bereits am Vortag seien sie vom Dienst suspendiert worden. Alle Betroffenen gehörten dem Hohen Rat der Richter und Staatsanwälte (HSYK) an. Der HSYK ist unter anderem für Personalfragen in der Justiz zuständig.

Die türkische Führung macht den im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich. Seitdem gehen die Behörden gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger auch in der Justiz vor. In der Türkei gilt die Gülen-Bewegung als Terrororganisation.

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