Berlin Die EU-Kommission hat sich besorgt über die wirtschaftlichen Entwicklung in Russland geäußert. „Wir sehen alle mit großer Sorge, wie sich die russische Wirtschaft entwickelt“, sagte ein Kommissionsvertreter am Mittwoch in Berlin. „Niemand hat ein Interesse daran, dass Russland in eine tiefe Depression stürzt“, betonte er. Die Kommission setze sich deshalb dafür ein, dass alle Möglichkeiten genutzt würden, um in der Ukraine-Krise mit Russland ins Gespräch zu kommen.
Russland müsse zu einer Konfliktlösung auf Grundlage des Minsker Abkommens zurückkehren. Bisher seien keine derartigen Schritte sichtbar. Der EU-Gipfel wird sich am Donnerstag und Freitag auch mit der Frage der EU-Sanktionen gegen Russland wegen dessen Vorgehens in der Ukraine befassen. Im Gespräch sind derzeit aber nur eine Ausweitung der Sanktionen, die die von Russland annektierte Krim und prorussische Separatisten in der Ostukraine betreffen.
Die jüngste massive Abwertung des Rubels belastet die russische Wirtschaft schwer. Manche Experten fürchten bereits die Staatspleite.
Die bei der EZB angesiedelte Aufsicht über die größten Banken in der Euro-Zone erwartet bislang aber kaum Auswirkungen des jüngsten Verfalls des Rubels auf die heimischen Kreditinstitute. „Wir denken, dass die Märkte für einige Tage, vielleicht einige Wochen nervös sein werden, deshalb sind die Aufseher wachsam und beobachten was passiert. Aber wir denken, dass die Schulden russischer Firmen bei den Banken eine Dimension haben, die keinen Anlass geben sollte, Probleme zu fürchten“, sagte die Chefin der Aufsicht, Danielle Nouy, am Mittwoch im französischen Radiosender „Inter Radio“.