Sanktionen lockern Iran will „neuen Kurs“ im Atomstreit

Bei einem zweitägigen Treffen mit Vertretern der Atomenergiebehörde sollen alle „restlichen Probleme“ ausgeräumt werden. Allzu einfach dürfte das nicht werden, schließlich sind die Forderungen beider Seiten nicht neu.

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Das iranische Atomkraftwerk Buschehr: Neue Verhandlungen mit der Internationalen Atomenergiebehörde. Quelle: dpa

Teheran Der Iran strebt einen neuen Kurs mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) an. Das sagte der iranische Vizeaußenminister Abbas Araghchi am Samstag der Nachrichtenagentur ISNA. „Das Ziel meines Treffens mit (IAEA-Chef Yukiya) Amano in Wien ist, einen neuen Kurs in der Zusammenarbeit mit der IAEA anzusteuern, um die restlichen Probleme in kürzester Zeit auszuräumen.“ Araghchi wird sich am Montag vor den Verhandlungen zwischen dem Iran und der IAEA mit Amano in Wien treffen.

Laut Araghchi sollen die Verhandlungen mit der IAEA demnächst genauso ernsthaft geführt werden wie die politischen mit den fünf Vetomächten sowie Deutschland. Der IAEA geht es in erster Linie um eine erneute Besichtigung der Militäranlage Parchin südöstlich von Teheran. Westliche Geheimdienste vermuten, dass dort Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen stattgefunden haben. Der Iran bestreitet dies und will den Zutritt zu dieser Militäranlage nur dann gewähren, wenn in den politischen Verhandlungen das Recht des Landes auf ein ziviles Atomprogramm anerkannt wird.

Die Nachrichtenagentur Mehr meldete am Samstag, dass gleich nach den zweitägigen Verhandlungen mit der IAEA, die Atomverhandlungen auf Expertenebene stattfinden werden. Der Iran wird mit einer siebenköpfigen Delegation unter der Leitung von Vizeaußenminister Hamid Baeidinedschad an diesem Treffen am Mittwoch und Donnerstag in Wien teilnehmen.

Bei dem Treffen solle auch über die Möglichkeit einer Lockerung von Sanktionen diskutiert werden, so Mehr. Daher sind auch Handels-, Öl-, Transport- und Bankexperten im iranischen Team vertreten. Die Ergebnisse des Expertentreffens werden dann bei den nächsten Atomgesprächen am 7. November in Genf diskutiert.

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