Satirebeitrag im Boston Globe Donald Trump bezeichnet Zeitung als „wertlos“

Präsidentschaftsbewerber Donald Trump empört sich über einen Satirebeitrag der US-Zeitung Boston Globe und beschimpft das Blatt als „dumm“. Die Zeitung berichtete über fiktive Handelskriege und einen kuriosen Hundenamen.

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Der Boston Globe spielt in seinem Satire-Beitrag mit dem Szenario eines Wahlsiegs Donald Trumps. Quelle: AFP

Boston Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump zeigt sich empört über eine satirische Titelgeschichte der Zeitung „Boston Globe“ über dessen möglichen Einzug ins Weiße Haus. Das Blatt sei „dumm“ und „wertlos“, sagte Trump am Sonntag während seiner Wahlkampftour in Rochester im US-Staat New York. Es handele sich um eine „total unehrliche Geschichte.“

Die „Boston Globe“ hatte am Sonntag eine fiktive Titelseite für den 9. April 2017 herausgebracht. Darauf erschienen Artikel, die die Umsetzung von Trumps Wahlkampfforderungen vorwegnehmen. Im Leitartikel wird gefordert: „Die Grand Old Party muss Trump stoppen.“

Trump bewirbt sich derzeit um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, die eigentliche Wahl ist im November. Im Januar 2017 tritt das neue Staatsoberhaupt sein Amt an. Die Artikel des „Globe“ aus der erdachten Zukunft beschreiben zum Beispiel die Forderung eines möglichen Präsidenten Trump nach Deportationen oder einen angeblichen Baustopp bei der von Trump vorgeschlagenen Mauer an der Grenze zu Mexiko.

Es wird berichtet von Handelskriegen und US-Soldaten, die keine Familien von IS-Kämpfern töten wollen. Eine Meldung handelt von Kritik an einem Trump-Tweet mit einem Foto seines neuen Hundes „Madame Peng“ - benannt nach der chinesischen First Lady Peng Liyuan.

Die Zeitung beschreibt die Aktion als Satire. Es gehe darum, „einen Mann beim Wort zu nehmen“. Im Kommentar bezieht die Redaktion aber vehement Stellung gegen Trump. Dieser toleriere politische Gewalt bei seinen Versammlungen, nenne Kritiker in den Medien „Abschaum“ und wolle Menschen nur aufgrund ihrer Religion als Zuwanderer und Reisende aus den USA fern halten.

„Die giftige Mischung gewaltsamer Einschüchterung, Feindseligkeit gegenüber Kritik und die explizite Erklärung von Minderheiten zu Sündenböcken setzt sich in Amerika fest“, schreiben die Kommentatoren. „Würde Trump derzeit in einem anderen Land eine derartige Kampagne führen, würde das US-Außenministerium ihn vermutlich verurteilen.“

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